Sputnik V ist offenbar kein einheitliches Vakzin, sondern lediglich eine Handelsmarke. Deshalb dürfte es wohl nie zu einer Zulassung des Impfstoffs in Europa kommen.
Wien. Die Experten der slowakischen Arzneimittelbehörde SUKL müssen wohl ordentlich gestaunt haben, als sie den geheim gehaltenen Vertrag über die Lieferung der russischen Corona-Impfung Sputnik V in die Slowakei Ende April doch noch zur Einsicht erhielten. Denn gemäß der Vereinbarung zwischen Moskau und Bratislava handelt es sich bei dem angeblichen russischen Exportschlager gar nicht um ein Vakzin – sondern lediglich um eine Handelsmarke, die keine identische Zusammensetzung aller gelieferten Chargen garantiere, wie eine SUKL-Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur schriftlich erklärte.
Das erklärt wohl auch die Verwirrung um die bereits Anfang April gelieferten 200.000 Sputnik-Dosen, die bis dato in der Slowakei nicht zugelassen worden sind, da sie nicht mit jenem Sputnik V-Impfstoff identisch sind, der zuvor in der Fachzeitschrift „Lancet“ als effektives Mittel gegen Covid-19 beschrieben worden war. Bestellt wurde das Vakzin in Eigenregie von Premier Igor Matovič, dem seine Koalitionspartner daraufhin das Vertrauen entzogen haben. Die neue Regierung besteht mittlerweile darauf, dass Sputnik V nur nach einer Zulassung durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA verabreicht werden könne.