Schattenseite des Baubooms

Unternehmen verlieren Investitionsprämie

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Der Bauboom führt dazu, dass viele Projekte nicht rechtzeitig vor Ende Mai gestartet werden können. Bis dahin müssen diese aber begonnen werden, um dafür die Invstitionsprämie zu bekommen. Oberbank-Chef Gasselsberger fordert eine Fristverlängerung.

Manchmal kann Erfolg auch wehtun. Die Investitionsprämie ist so ein Fall. Die Maßnahme der Regierung, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, findet ein derartig großes Echo, dass mittlerweile auch schon wieder ein erstes Wehklagen zu vernehmen ist. Denn Unternehmen können die Prämie nur lukrieren, wenn sie bis 31. Mai erste Maßnahmen gesetzt haben, die da wären: Bestellungen, Kaufverträge, Lieferungen, der Beginn von Leistungen, Anzahlungen, Zahlungen, Rechnungen oder der Baubeginn.

Ein „Wachstumsschock“

Doch mitunter finden viele Investoren nicht einmal mehr ein Bauunternehmen, das ihnen ein Offert legt, von Bestellungen, Lieferungen oder Baubeginn also ganz zu schweigen. Besonders dramatisch ist die Situation natürlich in Industriegebieten wie Oberösterreich, wo viele potenzielle Investoren sitzen. Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger spricht bereits von einem „Wachstumsschock“. „Wir stehen vor dem größten Wirtschaftsaufschwung seit Jahrzehnten“, sagt er. Doch leider werde dieser rasante Aufschwung dazu führen, dass nicht alle Unternehmen gleich von dem staatlichen Rückenwind profitieren werden. Diese Schieflage müsse behoben werden, meint Gasselsberger im Gespräch mit der „Presse“. Er fordert deshalb, dass die Frist neuerlich verlängert wird.
Wie stark der Andrang nach der Investitionsprämie ist, zeigen die Zahlen des Austria Wirtschaftsservice AWS. Normalerweise wickelt die Förderbank des Bundes monatlich etwa 5000 Förderanträge ab. Im Jänner und Februar 2021 waren es zusammengerechnet etwa 200.000, also 20 Mal so viel.

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