Morgenglosse

Ein Hackerangriff ist keine Schande, sondern ein Verbrechen

Colonial Pipeline versorgt rund 50 Millionen US-Amerikaner mit Benzin, Heizöl und Kerosin. Spätestens seit Freitag ist das Unternehmen auch bei uns bekannt. Es ist Opfer des bisher wohl spektakulärsten Hackerangriffs auf ein Privatunternehmen.

Eigentlich müsste man sagen: Der spektakulärste Hackerangriff, der öffentlich bekannt ist. Denn Erhebungen zufolge bleiben die allermeiste Erpressungen via Datenhighway geheim. Die Firmen zahlen ganz artig und bekommen dann vom Erpresser ihres Vertrauens quasi das Gegenmittel per Mausklick geliefert.

Die Entwicklung ist dramatisch. Denn offenbar ist es für Verbrecher bereits ein Betriebsunfall, wenn ihre kriminellen Machenschaften publik werden.

Die schamhafte Verschwiegenheit hat Ursachen: Keiner will, dass Kunden und Geschäftspartner davon erfahren. Schließlich sind in der Regel auch ihre Daten betroffen. Und: Auch wenn man es den Behörden meldet. Sie können nicht helfen, sind mit dieser neuen Art der Kriminalität heillos überfordert.

Diese Kultur des Schweigens muss ein Ende haben. Sie führt nämlich dazu, dass die Gefahr der Hackerangriffe vielerorts noch immer nicht erkannt wird und  einfache Regeln im Umgang mit Daten nicht eingehalten werden.

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