Vereinbarkeit

Wenn Journalisten Firmen beraten

IBIZA-U-AUSSCHUSS: BRANDSTAeTTER
IBIZA-U-AUSSCHUSS: BRANDSTAeTTERAPA/HELMUT FOHRINGER
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Unternehmen investieren viel Geld in ihre öffentliche Darstellung. Beraten werden sie auch von Journalisten. Doch wo beginnt die Grenze zur Unvereinbarkeit?

Eigentlich kommt der Begriff „Beifang“ aus der Fischerei, in jüngster Zeit trifft man ihn immer wieder im Zusammenhang mit politischen Skandalen. Vor allem, wenn es sich um diverse Chat-Protokolle handelt. Da werden Handys und Computer bei Hausdurchsuchungen konfisziert, doch häufig werden die ursprünglichen Ermittlungen zur Nebensache, weil sich in den Dokumenten „Beifang“ findet. Große Affären wie die Causa Buwog, die mit der – nicht rechtskräftigen – Verurteilung des früheren Finanzministers Karl Heinz Grasser endete, fingen übrigens auch als Beifang an.

Nun zappelt wieder so ein Beifang im medialen Netz. Diesmal förderten die Querelen in der teilstaatlichen OMV rund um die Nachfolge von Konzernchef Rainer Seele eine interessante Nebensache zutage. Das der ÖVP nahestehende Onlineportal Exxpress berichtete über die Beratertätigkeit der ORF-Journalistin Patricia Pawlicki für die OMV und erhebt gleichzeitig den Vorwurf, dass in der Beratertätigkeit quasi auch das Wohlwollen von Pawlickis Ehemann, Helmut Brandstätter, inbegriffen war. Brandstätter war damals „Kurier“-Chefredakteur. Was aber viel wichtiger ist: Brandstätter ist mittlerweile Neos-Abgeordneter und tritt als Oppositionspolitiker und Mitglied des parlamentarischen Untersuchungsausschusses als vehementer Kritiker von Kanzler Sebastian Kurz auf.

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