Nach mehrwöchiger Verschiebung hat das bevölkerungsreichste Land der Welt seinen jüngsten Zensus veröffentlicht. Er gibt Aufschluss über Chinas demografische Zeitbombe.
Peking. Nun ist es schwarz auf weiß: China ereilt dasselbe Schicksal wie praktisch sämtliche führende Wirtschaftsnationen. Die Bevölkerung des Landes wird rasant älter und bekommt immer weniger Kinder. Doch noch hält das Bevölkerungswachstum an: 2020 zählte die nationale Statistikbehörde 1,41178 Milliarden Menschen, immerhin 72 Millionen mehr als noch vor einer Dekade. Bereits im nächsten Jahr jedoch droht ein Bevölkerungsrückgang.
Mit großem Interesse wurde die Publikation der weltweit aufwendigsten Volksbefragung erwartet. Am Dienstagmorgen schließlich lud die Regierung in Peking zur offiziellen Pressekonferenz ein, bei der Ning Jizhe, Leiter der nationalen Statistikbehörde, zunächst ein rosiges Bild zeichnete: Die Alphabetisierungsrate habe angezogen, der Männerüberschuss sich leicht verringert und die Anzahl an Hochschulabgängern konnte deutlich gesteigert werden.