Impfung

Slowakei und San Marino wollen Sputnik V ohne EU-Zulassung einsetzen

A handout photo shows samples of Sputnik Light COVID vaccine
A handout photo shows samples of Sputnik Light COVID vaccinevia REUTERS
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Bisher wurde der gelieferte russische Impfstoff in der Slowakei nicht eingesetzt, das soll sich ab Juni ändern. Der italienische Ministaat San Marino will Touristen bereits in den nächsten beiden Wochen mit Sputnik V impfen.

Der von der EU nicht zugelassene Corona-Impfstoff Sputnik V soll in der Slowakei ab Anfang Juni zum Einsatz kommen. Dafür seien nur noch einige organisatorische Vorbereitungen notwendig, erklärte der slowakische Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky am Mittwoch in Bratislava.

Schon Anfang März hatte die Slowakei aus Russland 200.000 Dosen des Impfstoffs erhalten, setzte ihn aber nicht ein. Die staatliche slowakische Arzneimittelbehörde SUKL brachte Bedenken vor, wonach der an die Slowakei gelieferte Sputnik-Impfstoff nicht in allen Details identisch mit dem zuvor in der renommierten Fachzeitschrift "Lancet" beschriebenen sei.

Der frühere slowakische Gesundheitsminister Marek Krajci hatte eine Ausnahmegenehmigung für den Einsatz von Sputnik V ohne Zulassung durch die europäische Arzneimittel-Agentur EMA erteilt, zugleich aber mit einer vorherigen Überprüfung beauftragt. Sein Nachfolger Lengvarsky betonte wiederholt, er werde nur Impfstoffe zulassen, die von der EMA oder einer anderen "standardisierten" Kontrollinstanz positiv beurteilt wurden.

San Marino impft Touristen

Der italienische Ministaat San Marino bietet Touristen künftig eine Corona-Impfung mit dem russischen Mittel Sputnik V an. Die Pläne für den Impftourismus bestätigte das Außenministerium der kleinen Republik am Mittwoch. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, soll die Buchung eines Hotels plus Immunisierung vom kommenden Montag an möglich sein.

Der Preis für die erforderlichen zwei Dosen des Impfstoffs liege bei 50 Euro, schrieb die Zeitung "Corriere della Sera" aus Mailand. Nach Angaben einer Sprecherin des Außenministeriums sollen die Details zu dem Angebot in Kürze publiziert werden.

San Marino hat nach zwischenzeitlich hohen Corona-Zahlen die Infektionslage in den Griff bekommen. Laut offiziellen Angaben gab es dort am 11. Mai keine neuen Fälle innerhalb eines Tages. Sehr viele Bürger sind schon geimpft, viele mit Sputnik V.

Übernachtung im Hotel als Voraussetzung

Für die Impfreisen ist es laut Ansa nötig, in San Marino mindestens zwei Mal jeweils drei Hotel-Übernachtungen im Abstand von 21 Tagen zu buchen. Die erste Impfung ist frühestens sieben Tage nach der Buchung möglich. Die zwei Impfungen würden von staatlichen Stellen beaufsichtigt. Die Aktion diene auch dem Ankurbeln des Reisegeschäfts, schrieben italienische Medien.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam hat Sputnik V bisher nicht für die Europäische Union zugelassen. Nach Angaben der Behörde laufen die Inspektionen der Produktionsstätten. San Marino mit seinen rund 33.000 Einwohnern ist kein EU-Mitglied. Die Republik ist als Enklave von Italien umgeben und liegt in der Nähe der Adria-Stadt Rimini.

(APA)

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