Trainingslager

Dutzende japanische Olympia-Gastgeberstädte sagten ab

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30 bis 40 Gemeinden wollen keine Trainingslager für ausländische Athleten mehr anbieten.

Drei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele regt sich Widerstand in der Bevölkerung. Aufgrund zunehmender Infektionszahlen spricht sich laut zwei unabhängiger Umfragen die Mehrheit für eine Absage aus. Nun kommt ein weiteres Problem für den Verfechter der Spiele, Ministerpräsident Yoshihide Suga, hinzu: Dutzende Städte sagen ihre Gastgeberrolle für die Olympischen Spiele und die Paralympics in gut zwei Monaten aus Sorge vor dem Coronavirus ab.

Wie die Zeitung "Nikkei" und andere japanische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise berichteten, haben sich zwischen 30 und 40 Gemeinden zurückgezogen, die sich im Rahmen des "Host Town"-Programms als Trainingslager für ausländische Athleten und zum kulturellen Austausch angeboten hatten.

Tokios Nachbarprovinz Chiba gab unterdessen bekannt, vom US-Leichtathletikverband im April informiert worden zu sein, dass er aus Sorge um die Sicherheit der Athleten auf das dort geplante Trainingslager verzichten werde. Auch das britische Rollstuhl-Basketballteam sowie die russischen Fechter werden nach Informationen der Nachrichtenagentur Kyodo nicht wie geplant in Chiba trainieren.

Kleineren Gemeinden fehlt das Geld

Zwar wolle die japanische Regierung die zusätzlichen Kosten der Gastgeberstädte für Corona-Maßnahmen decken und habe Richtlinien erarbeitet, doch kleinere Gemeinden hätten nicht genug Personal für die zusätzlichen Aufgaben. Außerdem habe eine zunehmende Zahl an ausländischen Delegationen von sich aus einen Rückzieher gemacht.>>> Die Olympischen Spiele stehen auf der Kippe [premium]

Zum Ende April hätten sich 528 Gemeinden in Japan angemeldet, um Athleten aus 184 Ländern und Regionen willkommen zu heißen, berichtete die Agentur Kyodo. Die Regierung habe die Gemeinden aufgerufen, den kulturellen Austausch unter anderem online fortzusetzen, hieß es.

(APA)

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