Medizin

Virtuelle Handschrift für Gelähmte

Die Versuchsperson stellt sich das Schreiben des Wortes vor, der Computer übersetzt die Hirnströme in das Wort.
Die Versuchsperson stellt sich das Schreiben des Wortes vor, der Computer übersetzt die Hirnströme in das Wort.Shenoy lab & Erika Woodrum
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US-Neurologen können Signale aus dem Hirn zuverlässig in Schrift übersetzen.

Nicht nur Kulturpessimisten beklagen das Schwinden der Handschrift: Es ist etwas Besonderes, Wörter und Sätze mit eleganten Bewegungen der Hand festzuhalten; die Bewegungen beim Tippen auf eine Tastatur sind deutlich primitiver. Es könnte auch sein, dass das Schreiben mit der Hand einen urtümlichen Konnex zur menschlichen Sprache hat, die ja laut einigen Anthropologen mindestens so sehr aus der Gestik entstanden ist wie aus vorsprachlichen Lautäußerungen.

So betrachtet, ist es nicht ganz so überraschend, dass Neurologen um Frank Willett (Stanford University) eine neue Form der Kommunikation für Gelähmte erarbeiten: Diese stellen sich vor, mit einer Füllfeder in der Hand auf liniertem Papier zu schreiben; zwei in ihr Hirn – in den Gyrus praecentralis, wo die Bewegungssteuerung stattfindet – implantierte Sensoren nehmen die entsprechenden Signale auf; ein Computerprogramm übersetzt sie zurück in die ursprünglich gedachten Wörter, natürlich nach einer Optimierungsphase, bei der dieses Interface lernt, die imaginierten Buchstabenfolgen richtig zu interpretieren.

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