FED

US-Boom befeuert die Inflationsängste

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Die USA steuern auf das stärkste Wachstum seit den 1980er-Jahren zu. Die Notenbank pumpt weiterhin Geld in die Märkte und Präsident Biden plant billionenschwere Ausgabenpakete. Das muss zu hoher Teuerung führen, sagen die einen. Kein Grund zur Sorge, beruhigen die anderen.

Mit Spannung war Joe Bidens Auftritt als Präsident vor dem US-Kongress hundert Tage nach Beginn seiner Amtszeit erwartet worden. Erstmals sollte der neue Mann im Weißen Haus gleich mehrere seiner Ausgabenpakete im Detail präsentieren. Jene, die dachten, dass sich Biden dabei zurückhaltend und überparteilich gebe, sind in der Folge eines Besseren belehrt worden. „Außergewöhnliche Zeiten machen außergewöhnliche Maßnahmen nötig“, sagte der Demokrat und stellte einen Wirtschafts- und Sozialplan vor, dessen Volumen sich auf etwa sechs Billionen Dollar summiert. Falls es dem Weißen Haus gelingt, alle Vorschläge durch den Kongress zu bringen, würde es sich in Relation zur Wirtschaftsleistung um die gewaltigste Ausgabenorgie seit dem Zweiten Weltkrieg handeln.

Viel schnellere Erholung als in Europa

Der Zeitpunkt ist delikat und die Lage könnte verzwickter kaum sein. Schließlich scheinen die USA den Konjunktureinbruch zum größten Teil bereits hinter sich gelassen zu haben, und die Wirtschaft steht vor einem einzigartigen Boom. Im ersten Quartal wuchs die US-Volkswirtschaft auf Jahressicht um 6,4  Prozent. Zum Vergleich: In der Eurozone schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wegen der zögerlich anlaufenden Impfkampagne abermals. Für das zweite Jahresviertel sagt der lokale Ableger der Notenbank Fed in Atlanta den USA nun gar ein zweistelliges Plus von 10,4 voraus. Seit 1978 wuchs die weltgrößte Volkswirtschaft nur im dritten Quartal des vergangenen Jahres stärker. Behält die Fed recht und wächst die Konjunktur von April bis Juni tatsächlich zweistellig, würde das BIP der Vereinigten Staaten bereits Mitte 2021 das Vorkrisenniveau von 2019 wieder übertreffen.

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