Podcast-Interview

Harrys royales Leben war "Mischung aus "Truman Show" und Zoo"

(c) APA/AFP/VALERIE MACON (VALERIE MACON)
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In einem Podcast-Interview holt Prinz Harry erneut zum Rundumschlag aus und hält auch schwere Anschuldigungen gegen Prinz Charles bereit. Die britische Boulevardpresse reagiert empört.

Prinz Harry ist froh, dass er nach dem Umzug in die USA wieder ein weitgehend normales Leben führen kann. Sein Leben als Mitglied der Royal Family in Großbritannien sei "wie eine Mischung aus 'Die Truman Show' und einem Zoo" gewesen, sagte er in einer am Donnerstag veröffentlichten Folge des Podcasts "Armchair Expert“ von Dax Shepard. In "Die Truman Show" (1998) weiß der Hauptdarsteller (Jim Carrey) nicht, dass er Teil einer TV-Serie ist und sein Leben von Schauspielern in einer Kulisse begleitet wird.

Mit seiner heutigen Ehefrau Meghan Markle (39) habe der Enkel von Queen Elizabeth II. anfangs im Supermarkt so getan, als kennen sie sich nicht. Einkäufe hätten sie, in unterschiedlichen Gängen stehend, per SMS diskutiert, erzählte Harry. Er sei oft mit gesenktem Kopf und Haube unterwegs gewesen, um möglichst unerkannt zu bleiben. In seiner neuen Heimat Kalifornien könne er nun freier leben, er sei nicht mehr so angespannt - "meine Schultern sind gesunken" - und er könne Söhnchen Archie (2) auf dem Fahrrad herumfahren. "Ich hätte nie die Chance gehabt, das zu tun", sagte Harry über Großbritannien.

Anschuldigungen gegen Prinz Charles

In der Podcast-Folge macht Prinz Harry auch seinem Vater Prinz Charles große Vorwürfe. Der 72-Jährige habe ihm einen Kreislauf von genetischem Leiden überliefert. "Er hat mich so behandelt, wie er behandelt wurde“, meint er im Interview. Und weiter: "Es sind viel Schmerz und Leiden, die sowieso weitergegeben werden. Also sollten wir als Eltern so viel wie möglich tun, um zu sagen: 'Weißt du was? Das ist mir passiert, ich werde sicherstellen, dass dir das nicht passiert.'"

Der Prinz betonte, er wolle bei der Erziehung von Archie und dessen Schwester, die das Paar im Sommer erwartet, den Kreislauf von "Schmerz und Leiden" beim Aufwachsen durchbrechen. Der Umzug in die USA sei nicht geplant gewesen. "Aber manchmal muss man Entscheidungen treffen und seine Familie an die erste Stelle setzen und seine geistige Gesundheit an die erste Stelle setzen", sagte Harry.

Im Kreuzfeuer des Boulevards

Nach kritischen Äußerungen über seinen Vater Prinz Charles ist Prinz Harry erneut ins Kreuzfeuer des britischen Boulevards geraten. "Just How Low Can Harry Go?" (deutsch: "Wie tief kann Harry nur sinken?"), titelte etwa die "Daily Mail" am Freitag.

„Nach dem, was er und die Herzogin von Sussex der königlichen Familie nur wenige Wochen vor dem Tod von Prinz Philip angetan haben, haben sie vielleicht ein Fünkchen der Zurückhaltung erwartet, vielleicht den kleinsten Respekt vor seiner Oma und ihren Gefühlen. Aber nein. Wenn überhaupt, war dieser Angriff noch handlicher“, heißt in der „Daily Mail"-Kolumne von Sarah Vine. Während im ersten Interview mit Oprah die Queen noch gut wegkam, "entkam nicht einmal sie der Abrissbirne von Harrys Selbstmitleid“.

"Dass er so wenig Respekt oder Zuneigung für seine Familie hat, so wenig Verständnis oder Selbsterkenntnis darüber, wie verwöhnt und verbittert er scheint, ist ein trauriges Spiegelbild seiner Selbstgefälligkeit."

>>> „Daily Mail“ 

(APA/dpa/Red. )

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