Kredite

Der Balkan zappelt in Chinas Schuldenfalle

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Eine neue Studie zeigt, wie hoch die Schulden südosteuropäischer Staaten gegenüber China sind. Die EU ist zunehmend alarmiert.

Sogar die EU zeigt sich jetzt über den wachsenden Einfluss Chinas auf dem Westbalkan, ihrem so lange vernachlässigten Hinterhof, besorgt. Die Union müsse ihre gemachten Zusagen gegenüber den EU-Anwärtern endlich einhalten, sonst drohe die Gefahr, „den Westbalkan zu verlieren“, mahnte beim EU-Außenministertreffen zu Wochenbeginn der deutsche Chefdiplomat Heiko Maas: „Wir sind nicht die Einzigen dort. Es gibt Wettbewerber. Und die treten sehr kompromisslos auf.“


Tatsächlich hat vor allem China den Einfluss bei den EU-Bewerbern mit Hilfe von großzügig vergebenen Krediten für den von chinesischen Baufirmen gebauten Autobahnen, Brücken und Kraftwerken in den letzten Jahren kräftig ausgeweitet. Mit Zinsraten von zwei bis drei Prozent wirken deren Kosten durchaus marktüblich. Was die chinesische Kredite für die auf die rasche Verwirklichung von Prestigeprojekten erpichten Balkan-Staats- und Regierungschefs aber so attraktiv macht, ist deren relativ leichte Erhältlichkeit – ohne langwierige Machbarkeitsstudien oder Umweltverträglichkeitsprüfungen wie bei EU-Projekten üblich.

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