Forschungsfrage

Stechen Zecken lieber Tiere als Menschen?

 „Sie warten im Gras und lassen sich von Mensch oder Tier abstreifen“
„Sie warten im Gras und lassen sich von Mensch oder Tier abstreifen“APA
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Vor dem Gemeinen Holzbock sind alle Lebewesen gleich. Er nimmt als Wirt, wen er erwischt. Weniger verbreitete Arten sind etwas wählerischer.

Zecken sind keine Feinschmecker. Um zu überleben, saugen sie durch ihren Stechrüssel Blut von allen, die sie erwischen. „Sie warten im Gras und lassen sich von Mensch oder Tier abstreifen“, sagt der Parasitologe Georg Duscher. Der Eindruck eines „Presse“-Lesers, seine beiden Hunde würden eher von Zecken befallen als er selbst, dürfte aber dennoch ein Stück weit stimmen.

„Tiere bewegen sich auch im hohen Gras und in Büschen und kommen dadurch eher in Kontakt mit Zecken“, sagt Duscher. Außerdem gelangen Zecken bei Haustieren entlang der Haare direkt an die Haut – den Menschen schützt seine Kleidung. So finde man bei Hunden die meisten Stiche im Kopf- und Brustbereich, dort gelangten die Zecken am einfachsten auf ihren Wirt, berichtet Duscher. Und während der Mensch meist eher auf Wegen geht, nutzen Tiere gern die Pfade anderer Tiere, etwa von Rehen. Von diesen lassen sich die vollgesaugten Zecken herunterfallen und warten dort auf einen neuen Wirt, der vorbeikommt. Allerdings seien Zecken eher faule Tiere, sagt Duscher. Es dauere, bis sie sich nähern. „Atemluft und Körpergeruch aktivieren sie, etwa von grasenden Rindern. Da kommen sie heraus und lassen sich abstreifen.“ Ähnlich beim Pferd, wobei sie Reiter wohl seltener erwischen, weil diese weiter oben sitzen. „Zecken warten auf maximal einen Meter hohen Grashalmen und Büschen“, so Duscher.

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