KZ-Gedenkstätte

Stilles Gedenken des Bundespräsidenten in Mauthausen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen, seine Frau Doris Schmidauer sowie Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer legten in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen einen Kranz nieder.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen, seine Frau Doris Schmidauer sowie Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer legten in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen einen Kranz nieder.APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
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Während Van der Bellen und Oberösterreichs Landeshauptmann einen Kranz niederlegten, wurde nicht weit von der KZ-Gedenkstätte auf einer Anti-Corona-Demo eine Rede von Adolf Hitler zitiert.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Freitag, zwei Tage vor der 76. Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, mit seiner Frau Doris Schmidauer sowie Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) dort einen Kranz niedergelegt. "Wir gedenken still der Gedemütigten, Gequälten und Ermordeten, der Opfer des Naziterrors und des Holocaust", meinte der Bundespräsident.

Zwei Tage vor der Feier zur 76. Wiederkehr der Befreiung von Mauthausen hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen die KZ-Gedenkstätte besucht.
Zwei Tage vor der Feier zur 76. Wiederkehr der Befreiung von Mauthausen hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen die KZ-Gedenkstätte besucht.APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER

Mauthausen sei ein "Ort der Erinnerung eine Mahnung für uns Gegenwärtige". Das steingewordene 'Niemals wieder!' bedeute ein "klares Nein zu jeder Form von Totalitarismus, keine Toleranz gegenüber Rassismus und Antisemitismus", unterstrich Van der Bellen. Die "größte Gefahr" gehe vom Vergessen aus, meinte auch Stelzer. "Wir alle sind aufgerufen, speziell jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Bedrohungen, Beleidigungen und Gewalt zu schützen."

In der Zwischenzeit Anti-Corona-Demo

In der Zwischenzeit hat die Polizei gegen 14 Uhr in Mauthausen (Bezirk Perg) eine angemeldete Kundgebung von Corona-Gegnern aufgelöst, da der Organisator eine Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler vorgespielt hat. Wie Polizeisprecher David Furtner mitteilte, hatten rund 30 Personen an der Demo auf einem Platz im Ort teilgenommen. Das Landesamt für Verfassungsschutz habe Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz aufgenommen. Am Nachmittag wurde er bereits einvernommen.

In sozialen Medien wurde die Veranstaltung live übertragen. So ist zu sehen und zu hören, wie der Veranstalter auf einem Anhänger vor einer Israel-Flagge stehend eine Hitler-Rede abspielte. Die Polizei habe laut Furtner entsprechendes Videomaterial sichergestellt.

„Was haben wir gelernt?"

Der Grüne Nationalratsabgeordneter Ralph Schallmeiner kritisierte in einer Aussendung das Vorgehen in der Sache: "Wenn man solche Versammlungen geschehen lässt, fragt man sich wirklich: Was haben wir gelernt?" Offenkundig meine man es "in Oberösterreich nicht sehr ernst mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus", forderte er statt Ankündigungen auch "Taten". Seit Tagen hätten die Grünen vor der geplanten Provokation von sogenannten "Querdenkern" und Rechtsextremen in unmittelbarer Nähe der KZ-Gedenkstätte gewarnt. Dennoch sei die Kundgebung genehmigt worden.

(APA)

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