Klima und Umwelt

Innovative Lösungen mitgestalten

Eine Reihe von Studien lehrt, Konzepte für klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaft zu erarbeiten und umzusetzen.
Eine Reihe von Studien lehrt, Konzepte für klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaft zu erarbeiten und umzusetzen. Getty Images
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Um klimaneutral zu werden, benötigen Österreichs Betriebe entsprechend ausgebildete Fachkräfte. Fachhochschulen reagieren darauf mit neuen Studiengängen.

Der Klimawandel schreitet voran, gleichzeitig nehmen die Anstrengungen, ihn zu bremsen, zu. Auch die Unternehmen sowie der öffentliche Sektor leisten ihren Beitrag zur Klimaneutralität: Die chemische Industrie Österreichs etwa peilt dieses Ziel bis 2040 an, Europas Zementindustrie will zehn Jahre später klimaneutral produzieren. „Um den Transformationsprozess bewerkstelligen zu können, benötigen sowohl die Industrie als auch der öffentliche Sektor aber dementsprechend ausgebildete Experten. Doch die sind Mangelware und werden händeringend gesucht“, sagt Magdalena Rauter. Sie leitet den neuen Bachelor-Studiengang Umwelt und Technik, der ab Herbst an der FH Vorarlberg startet und der genau diese Experten ausbilden soll. Die Schwerpunkte der sechs Module des interdisziplinären Studiengangs liegen in den Bereichen Naturwissenschaft und Umwelttechnik, auf denen zu Studienbeginn der Fokus liegt, sowie im Ressourcenmanagement und in Umweltinformationssystemen. Im fünften Semester steht mit der „Werkstatt Umwelt“ eine Spezialisierung auf dem Programm. „Dabei geht es um projektorientiertes Arbeiten und die Anwendung“, beschreibt Rauter.

Echte Kreislaufwirtschaft

Der Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt erweitert ebenfalls ab kommendem Herbst sein Studienangebot rund um die Thematik Nachhaltigkeit: Neu im Programm ist der Bachelor-Studiengang Produktionstechnik und Kreislaufwirtschaft. „Unsere Philosophie ist es, über das reine Recycling von Materialien hinaus zu denken. Es geht auch um andere Aspekte, wie die Wiederaufbereitung von vorhandenen Strukturen oder die Instandhaltung und Reparatur von Produkten und Anlagen, um diese so länger nutzen zu können“, sagt Karin Dobernig, Leiterin des neu geschaffenen Instituts für Nachhaltigkeit. Da gebe es großes Potenzial für Ressourcen- und Energieeinsparung. Um diese Konzepte auch tatsächlich in betriebliche Produktionssysteme integrieren zu können, benötige es Fachkräfte, die Möglichkeiten für Optimierungen erkennen und Maßnahmen umsetzen können, sagt Dobernig. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem Materialeigenschaften, rechtliche Rahmenbedingungen und wie die Stoffe durch Recyclingverfahren wieder in den Produktionsprozess eingliedert werden können. Aufbauend auf diesen Inhalten werden gängige und innovative Fertigungstechnologien und deren Potenziale für die Verbesserung der ökologischen Performance von Produktionssystemen behandelt.

Großes Studienangebot

Andere Fachhochschulen sind bereits seit Längerem im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt aktiv: Bereits seit Herbst 2016 können Studierende etwa an der FH Campus Wien für das interdisziplinäre Studium Nachhaltiges Ressourcenmanagement wählen. Primäres Ausbildungsziel ist, organisationsübergreifende Wertschöpfungsketten in Unternehmen, von der Produktentwicklung bis zu Entsorgung und Recycling, nachhaltig zu gestalten und zu optimieren. Dafür kombiniert das Studium Technik, Naturwissenschaften, Methoden des Ressourcenmanagements, Wirtschaft und Umweltrecht.
An der IMC FH Krems wiederum erfahren Studierende im berufsbegleitenden Master-Studiengang Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement, wie Unternehmen und Organisationen eine nachhaltige Wirtschaftsweise umsetzen können. Und die FH Burgenland bietet am Standort Pinkafeld etwa die Studiengänge Angewandte Elektronik (Bachelor), Energie- und Umweltmanagement (Bachelor und Master), Gebäudetechnik und -automation (Bachelor) sowie Gebäudetechnik und -management (Master) und Nachhaltige Energiesysteme (Master). Dem Thema Energie beziehungsweise Energiewende widmet sich auch der Bachelorstudiengang Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement an der FH Kufstein Tirol.

Großes Interesse

Das Interesse an Studien im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit sei groß, sagt Rauter. Einer Umfrage der FH Burgenland zufolge liegt das nicht nur am persönlichen Interesse an Umweltschutz. Auch das Bestreben, etwas Neues zu erlernen und an innovativen Lösungen mitzuarbeiten, oder die Leidenschaft für Gebäudetechnik werden als Gründe für die Studienwahl angeführt.

Auf einen Blick

Der Klimawandel als gesellschaftliche Herausforderung schlägt sich auch im Studienangebot heimischer Hochschulen nieder. Insbesondere an den FH gibt es eine Vielzahl an Studiengängen, die sich mit Themen wie nachhaltige Produktionsprozesse, Kreislaufwirtschaft oder ökologische Gebäudetechnik beschäftigen. Das Angebot wird laufend ausgebaut, das Interesse der Studierenden ist der Popularität des Themas entsprechend groß.

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