Quergeschrieben

Warum Universitäten in der Coronakrise kein Thema sind

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++ THEMENBILD ++ OeH-WAHLAPA/HERBERT NEUBAUER
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Den Studenten wird mehr zugemutet, Minister und Bürokratie sind mit Schulen beschäftigt, Rektoren mit der Autonomie und Studentenvertreter mit ihrer Wahl.

Vielleicht hätte die Vertretung der 345.000 Studenten in Österreich gut daran getan, die Klubchefin der Grünen, Sigrid Maurer, für ein Testimonial vor der Wahl zur Hochschülerschaft (ÖH) nächste Woche zu gewinnen. Immerhin war sie von 2009 bis 2011 selbst Vorsitzende. Maurer hätte sagen können: „Auch Du kannst einmal Fraktionsführer-in werden.“ So nach der Art George W. Bushs, der an der Elite-Universität Yale selbstironisch gemeint hat: „Den Studenten mit den schlechten Noten sage ich: Auch ihr könnt Präsident der Vereinigten Staaten werden.“
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Eine solche Botschaft hätte möglicherweise mehr Aufmerksamkeit auf den bundesweiten Urnengang gelenkt. Studenten und Universitäten hätten diese bitter notwendig. Seit die Regierung im Oktober 2020 die Schließung und Umstellung auf Distance Learning bis Ostern 2021 verkündet hat, war die Situation an den Universitäten und Hochschulen kaum Thema – ganz im Gegensatz zu Schulen und Kindern. Es scheint, als hätte man auf die Jungen ab 18 Jahren vergessen. Kaum eine Pressekonferenz von Bildungsminister Heinz Faßmann dazu, selten Äußerungen der Vertreter der ÖH, beredtes Schweigen der meisten Rektoren und Lehrenden.

Vor diesem Hintergrund machen sich die ÖH-Funktionäre berechtigte Sorgen um die Wahlbeteiligung, auch wenn sich vom Minister abwärts alle freuen, dass mehr Wahlkarten als bisher beantragt wurden. Die Wahlbeteiligung hat 2019 mit 25,8 Prozent bereits den Tiefpunkt seit 1955 erreicht.

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