Literatur

Goran Ferčec: Mit dem Krieg im Kopf

„Wunder wird es hier keine geben“: Desorientiert taumelt der Protagonist in Goran Ferčecs Roman durch seine „Nachkriegsheimat“.

Eine kreisförmige Bewegung meint man zu erkennen im 2011 auf Kroatisch erschienenen, nun auf Deutschvorliegenden Roman von Goran Ferčec, „Wunder wird es hier keine geben“: Der Tagesablauf des Protagonisten Benda scheint sich im Kreis zu drehen.

Er hat Stimmen im Kopf, hört Stimmen vor der Tür, dort ist aber keiner, sein Telefon klingelt, doch niemand ist dran, im Stiegenhaus hört er Lärm, Gemurmel, ebenso aus Radio und Fernseher. Unweigerlich denkt die Rezensentin an das Lied „Zombie“ der nordirischen Band The Cranberries aus dem Jahr 1993 – zeitlich übereinstimmend mit den Balkankriegen: „In your head they are fighting / With their tanks, and their bombs, and their bombs, and their guns / In your head, in your head they are crying.“ Blickt er durch den Spion, sieht Benda dann den muslimischen Nachbarn im Hausflur sitzen und rauchen.

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