Analyse

Beispiellose Machtspiele im Südsee-Inselstaat Samoa

Der ehemalige Premier Malielegaoi mit Chinas Premier Li Keqiang 2018.
Der ehemalige Premier Malielegaoi mit Chinas Premier Li Keqiang 2018.Imago
  • Drucken

Über 20 Jahre herrschte Samoas Premier Malielegaoi souverän. Doch jetzt auf einmal könnte ihn die Chefin einer brandneuen Partei stürzen.

Apia/Sydney/Canberra. Samoas Wahlen lassen sich normal gut voraussagen, denn die Resultate sind seit Jahrzehnten ähnlich. Tuila‘epa Sailele Malielegaoi ist seit 1998 Premierminister. Seine „Partei zum Schutz der Menschenrechte“ (HRPP) regiert seit fast 40 Jahren.

Das Demokratieverständnis ist in dem zwischen Neuseeland und Hawaii gelegenen Inselstaat (rund 200.000 Einwohner) ein anderes als in westlichen Ländern. Bis vor etwas über 20 Jahren durften nur Bürger wählen, die einen Häuptlingstitel trugen. Inzwischen sind alle über 21-Jährigen wahlberechtigt, doch wählbar ist weiter nur, wer einen Häuptlingstitel hat. Das sind meist Männer, also sitzen nur wenige Frauen im Parlament. In der Region kein Einzelfall: In den meisten kleinen Inselstaaten des Pazifiks ist Politik großteils Männersache. Die frühere Präsidentin der Marshallinseln, Hilda Heine (2016–2020), war eine Ausnahme.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.