Lily Harbich hat aus dem vergangenen Jahr auch Positives mitgenommen.
Matura

Das verflixte letzte Jahr

Mehr als 40.000 Jugendliche treten ab morgen zu den zentralen Maturaprüfungen an. Sie haben ein (Schul-)Jahr hinter sich, in dem viele einzigartige Momente von der Pandemie getrübt oder wegen Corona gestrichen wurden – vom 18. Geburtstag bis zu den Ritualen rund um die Reifeprüfung. Verzagt sind sie trotzdem nicht.

Mir geht es eigentlich ganz gut“, sagt Miriam Stürzl im Hinblick auf den großen Moment, der in wenigen Tagen ansteht: Wie mehr als 40.000 andere Jugendliche im ganzen Land tritt die 18-Jährige ab Donnerstag zur Zentralmatura an – nach einem Schuljahr, das wegen Corona ganz und gar nicht normal abgelaufen ist. Und in einer Form, die ganz anders ist als das, was sich viele Schülerinnen und Schüler jahrelang vorgestellt haben.

„Fürs Schreiben der Matura ist das egal“, sagt Stürzl, die in Salzburg die Bafep – ehemals Kindergartenschule – besucht. „Aber es fehlt ganz viel Drumherum: Wir hatten keine Projektreise, keinen Maturaball, und vor allem: Wir hatten kein gemeinsames letztes Schuljahr.“ Denn anders als voriges Jahr – als die Pandemie kurz vor der Matura zugeschlagen hat – war diesmal schon das gesamte Jahr von der Pandemie geprägt: mit Distance Learning, Schichtbetrieb – und kaum Zeit in der Klasse. „Es war ein schräges Jahr, dabei wäre es ein besonderes Jahr gewesen – und das fehlt halt“, sagt Miriam Stürzl. „Das macht, glaube ich, auch das Abschließen schwieriger: Es ist nicht so real, dass man nicht mehr in die Schule geht – weil man ja quasi eh schon ein Jahr lang nicht mehr dort war.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

In so manchen deutschen Bundesländern hat das Abi schon stattgefunden.
Coronajahrgang

Wie andere Staaten mit der Reifeprüfung umgehen

In Großbritannien wird auf die „A-Levels“ verzichtet, in Frankreich hängt die Notengebung nicht allein vom „Bac“-Examen ab. Und in Deutschland kocht jeder sein eigenes Süppchen.
THEMENBILD: ZENTRALMATURA
Glosse

Die Zentralmatura wurde leise abgeschafft

Das teure Projekt sollte für Objektivität und Vergleichbarkeit sorgen. Genau das wird durch die neue Notengebung konterkariert.
Kathrin Sevecke neue Pr�sidentin der �sterreichischen Gesellschaft f�r Kinder- und Jugendpsychiatrie
Interview

„Der Alltag Jugendlicher war komplett auf den Kopf gestellt“

Die Psychiaterin Kathrin Sevecke erklärt, was Jugendlichen besonders zu schaffen macht – und wünscht sich, dass junge Menschen gehört werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.