Literatur

Ein Buch, das seine Leser verschlingt

Trent Dalton wuchs in Brisbane auf und schreibt unter anderem für das „Weekend Australian Magazine“.
Trent Dalton wuchs in Brisbane auf und schreibt unter anderem für das „Weekend Australian Magazine“. Lyndon Mechielsen
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Die Mutter dealt mit Heroin, aber schön sprechen muss man trotzdem. Elis Bruder malt Antworten in die Luft. „Der Junge, der das Universum verschlang“: poetisch, brutal, weise.

Dein Ende ist ein toter blauer Zaunkönig.“ So rätselhaft beginnt der eindringliche und berührende Debütroman des australischen Journalisten Trent Dalton. „Boy Swallows Universe“, so der Titel im Original, auch das ein Rätsel, das sich erst nach und nach auflöst, wenn Fantasie und brutale Realität zur Wirklichkeit des halbwüchsigen Eli Bell verschmelzen.

Eli ist zwölf Jahre alt, als er zum ersten Mal ein Auto steuert, unter der Anleitung seines Babysitters Slim. Seine Mutter und ihr Lebensgefährte Lyle seien im Kino, sagt Slim, sie sähen „Zeit der Zärtlichkeit“. Der Himmel ist blau, die Hitze flirrend in Brisbane, und Eli weiß, dass dies das Einzige ist, was stimmt. Slim, den er aus ganzem Herzen liebt, ist ein wegen Mordes verurteilter Ex-Häftling. August, sein großer Bruder, spricht nicht mehr, seit ihre Mutter vor dem Vater floh. Überhaupt, die Mutter: Wie Debbie Harry sieht sie aus, und Eli hat „Heart of Glass“ in seinem Kopf, wenn er Frankie ansieht, aus der Heroin kein Wrack gemacht hat, sondern einen blassen Engel mit blonden Haaren, zerbrechlich, und rundherum sind all diese Scherben.

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