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Aktienmarkt: Gut im Verdrängen schlechter Nachrichten

Die Anleger bauten auf die Unterstützung der Fed und die hohe Arbeitslosigkeit.
Die Anleger bauten auf die Unterstützung der Fed und die hohe Arbeitslosigkeit.APA/AFP/DANIEL SLIM
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Lange Zeit schoben Anleger die Inflationssorgen beiseite. Sie bauten auf die Unterstützung der Fed und die hohe Arbeitslosigkeit. Langsam holt sie die Realität ein, dramatisch könnte es im Herbst werden.

In einem euphorischen Umfeld werden manchmal selbst ernüchternde Zahlen als gut interpretiert. So in etwa lässt sich die fast schon absurde Rallye der vergangenen Monate zum Teil erklären. Ganz kurz kam dann doch so etwas wie Panik auf, als die US-Behörden vorige Woche eine Inflationsrate von 4,2 Prozent für April publizierten. Schließlich geistert das Inflationsgespenst bereits seit Längerem in den Köpfen der Anleger herum, und nun ist klar, dass es sich dabei eben nicht nur um ein Gespenst handelt. Die weltgrößte Volkswirtschaft steuert auf einen Sommer außerordentlicher Preisanstiege zu – und mit ihr die Wall Street auf eine kleine Achterbahnfahrt.

In der Theorie sollte eine Teuerung jenseits der Marke von zwei Prozent bei Investoren tatsächlich alle Alarmglocken schrillen lassen. Jeder weiß, dass die Rekordjagd zu einem großen Teil der äußerst lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed geschuldet ist. Und eine Kernaufgabe der Währungshüter ist es nun einmal, einer Überhitzung der Volkswirtschaft und einer potenziellen Hyperinflation mit Zinserhöhungen vorzubeugen – und damit auch den Börsen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Allerdings, so erklären es Notenbanker und Spitzenpolitiker unisono, ist diesmal alles anders. Der Inflationsschub sei ein vorübergehender Effekt, sagt Fed-Chef Jerome Powell, und seine Vorgängerin Janet Yellen, die jetzige Finanzministerin, stimmt ihm gerne zu.

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