Österreich muss solidarisch mit den Israelis sein, die unter den Hamas-Raketen leiden. Das darf aber nicht unkritische Solidarität mit Netanjahu bedeuten.
Es war die schreckliche Logik der Gewalt, die auch am Wochenende das Geschehen in Israel und dem Gazastreifen dominierte: Die islamistische Hamas feuerte erneut zahlreiche Raketen auf israelische Städte ab. Das Ziel der Aktion ist klar: Angst und Schrecken unter der israelischen Zivilbevölkerung zu verbreiten. Den Menschen in den angegriffenen Städten bleibt nur sehr wenig Zeit, um sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen. Und ohne Israels Abwehrsystem „Iron Dome“ wären die Folgen des Raketenregens weitaus verheerender. Terror ist seit jeher eine zentrale Waffe der Hamas: Ihre Selbstmordattentäter verübten in der Vergangenheit immer wieder besonders brutale Terroranschläge in Israel.
Die Menschen im von der Hamas beherrschten Gazastreifen leiden derweil unter den massiven Detonationen, die das dicht bewohnte Gebiet erschüttern – hervorgerufen durch israelische Bomben und Raketen. Israels Regierung sagt, nur Anführer, Kämpfer und Infrastruktur der Hamas ins Visier zu nehmen. Doch die Zahl der zivilen Opfer steigt immer weiter an. Israels Luftwaffe brachte – nach einer Vorwarnung – ein mehrstöckiges Gebäude zum Einsturz, in dem auch internationale Medien ihre Büros hatten. Israels Regierung begründet den Angriff damit, die Hamas habe das Hochhaus genutzt. Die betroffene US-Nachrichtenagentur AP stellt das infrage und protestiert. Eines muss klar sein: Angriffe in bewaffneten Konflikten auf Journalisten und deren Infrastruktur sind ein No-Go. Reporter sind keine Kombattanten – auch dann nicht, wenn sie parteiisch erscheinen oder sind.