Lokalwahlen

Kroatien: Stichwahlen in Großstädten am 30. Mai

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Die Lokalwahlen in Kroatien haben am Sonntag erwartungsgemäß keine endgültigen Ergebnisse in den Großstädten gebracht. In Zagreb führt Favorit Tomislav Tomasevic nach erster Runde.

Die Lokalwahlen in Kroatien haben am Sonntag erwartungsgemäß keine endgültigen Ergebnisse in den Großstädten gebracht. Die ersten Auszählungsergebnisse der staatlichen Wahlkommission bestätigten die Nachwahlbefragungen: In den vier größten Städten im Land, darunter in der Hauptstadt Zagreb, werden die Bürgermeister erst nach den Stichwahlen am 30. Mai feststehen.

In Zagreb, wo nach dem plötzlichen Tod des langjähriges Bürgermeisters Milan Bandic nach 21 Jahren eine Ära endet, spielte sich am Wahlabend ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz ab. Der Sieger der ersten Wahlrunde stand unterdessen schon bald nach der ersten Teilergebnissen fest.

Der Favorit für das Bürgermeisteramt, Tomislav Tomasevic vom links-grünen Bündnis Mozemo ("Wir können"), konnte seine überzeugende Führung aus den Nachwahlbefragungen halten und erreichte rund 45 Prozent (bei mehr als 97 Prozent ausgezählter Wahllokale). "Die Bürger von Zagreb haben heute laut und deutlich Ja zur Veränderung gesagt. Sie haben gesagt, wir können es als Stadt grüner, transparenter, gerechter und besser", sagte Tomasevic am Wahlabend.

In dem spannenden Kampf um den zweiten Platz scheint sich der rechtspopulistische Folksänger Miroslav Skoro von der rechtsnationalistischen Heimatbewegung (Domovinski pokret) durchgesetzt zu haben. Bei einem Auszählungsgrad von 97 Prozent der Wahllokale lag er mit 12,2 Prozent vor der amtierenden Bürgermeisterin Jelena Pavicic Vukicevic (11,2 Prozent) von der Bandic-Partei.

Überraschung in Split

Für eine Überraschung in der zweitgrößten Stadt Split sorgte der angesehene Physikprofessor Ivica Puljak von der liberalen Kleinpartei Centar, der mit 26,9 Prozent vor dem Kandidaten der regierenden Partei HDZ, Vice Mihanovic (23,1 Prozent), führt. Die Umfragen sahen Mihanovic leicht in Führung, in die Stichwahl geht er jedoch als Zweitplatzierter. Politische Beobachter meinen, dass Puljak eine schwierige zweite Runde bevorsteht, denn die HDZ hat starkes Interesse, die Adriametropole weitere vier Jahre in ihren Händen zu halten.

Besser sieht es nach der ersten Wahlrunde für die HDZ im Osten des Landes aus, wo sie erstmals in der viertgrößten Stadt Osijek gewinnen könnte. Ihr Kandidat Ivan Radic, der am Sonntag 38,7 Prozent erreichte, wird in der Stichwahl in zwei Wochen als Favorit gegen den Unabhängigen Berislav Mlinarevic (19,6 Prozent) antreten.

In der Küstenstadt Rijeka, der Hochburg der oppositionellen Sozialdemokraten (SDP), geht ihr Kandidat Marko Filipovic als Favorit in die Stichwahl. Der aktuelle stellvertretende Bürgermeister erreichte 30,3 Prozent. In zwei Wochen wird ihm der Unabhängige Davor Stimac (15,9 Prozent) gegenüberstehen. Die drittgrößte Stadt im Land bekommt nach 21 Jahren eine neue Führung, nachdem Langzeitbürgermeister Vojko Obersnel nicht mehr bei der Wahl angetreten ist.

Rund 3,7 Millionen Kroaten konnten am Sonntag ihre Vertreter in den Gespanschaften (Provinzen), Städten und Gemeinden wählen.

(APA)

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