Statistik

Chinas Wirtschaft schaltet einen Gang zurück

Das Wachstum der Industrie in China hat sich im April verlangsamt.

Die chinesische Wirtschaft lässt es nach dem Rekordwachstum im ersten Quartal etwas ruhiger angehen. Die Industrie steigerte ihre Produktion im April um 9,8 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. Das entspricht zwar den Prognosen von Ökonomen, bleibt aber deutlich hinter der im März erzielten Wachstumsrate von 14,1 Prozent zurück.

Die Einzelhändler steigerten ihren Umsatz um 17,7 Prozent im Vergleich zum April 2020, allerdings fiel der Anstieg nur noch gut halb so hoch aus wie im März. Analysten hatten hier ein deutlich stärkeres Plus von 24,9 Prozent erwartet.

"Die Grundlagen für die Erholung der Binnenwirtschaft sind noch nicht sicher", sagte der Sprecher des Statistikamtes, Fu Linghui. Es seien neue Probleme aufgetaucht, insbesondere der Anstieg der Rohstoffpreise an den Weltmärkten infolge der globalen Erholung von der Coronapandemie. "Für die Unternehmen insgesamt sind Preiserhöhungen förderlich für die Verbesserung der Effizienz, aber der Druck auf die nachgelagerten Branchen muss beachtet werden", fügte er hinzu. Die Produzentenpreise waren zuletzt so stark gestiegen wie seit Oktober 2017 nicht mehr.

"Die konjunkturelle Erholung setzt sich zwar fort, die Dynamik scheint aber etwas nachzulassen", schrieben die beiden Commerzbank-Ökonomen Hao Zhou und Marco Wagner mit Blick auf die Entwicklung der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Diese war im ersten Quartal im Rekordtempo von 18,3 Prozent gewachsen, angetrieben von der starken Binnennachfrage und dem brummenden Exportgeschäft. Für das gesamte Jahr rechnet die Commerzbank mit einem Wirtschaftswachstum von 8,4 Prozent. Sie geht davon aus, dass die Regierung ihre konjunkturellen Stützungsmaßnahmen zurückfahren wird. "Da Peking sich verpflichtet hat, die Verschuldung der Wirtschaft einzudämmen, dürfte die Kreditpolitik insgesamt nicht länger wachstumsfördernd sein", erwarten die Experten.

(APA/Reuters)

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