Peking möchte Friedensgespräche zwischen Israel und Palästina ausrichten – und sich so auf der diplomatischen Bühne profilieren.
China drängt immer stärker ins Zentrum der Weltbühne. Im Moment ist der Volksrepublik auch eine Rolle zugewiesen. Sie sitzt seit Mai dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vor. Und in dieser Funktion hat der Außenminister Wang Yi nun angeboten, als Gastgeber Friedensgespräche zwischen Israel und Palästina abzuhalten. „Wir werden unsere Bemühungen für Frieden weiter fortsetzen“, sagte der Spitzendiplomat bei einem virtuellen Treffen des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen.
Die kommunistische Volksrepublik hat sich bereits in der Vergangenheit immer wieder in den Nahostkonflikt eingebracht, wenn auch meist mit eher rhetorischen Forderungen ohne politisches Gewicht. Bereits seit 2002 hat China einen Sondergesandten für die Region, vor acht Jahren schließlich flogen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas zu getrennten Besuchen nach Peking. Dabei standen jeweils wirtschaftliche Fragen im Vordergrund, aber es ging auch um politische Themen. China vergrößerte seine Rolle stetig. 2017 schlug es einen Vier-Punkte-Plan vor, um den Konflikt zu befrieden. Das Papier beinhaltete unter anderem wirtschaftliche Projekte in den palästinensischen Gebieten. Von Erfolg war der Versuch damals nicht gekrönt. Doch Peking signalisierte damit, dass es als Vermittler auf den Plan treten möchte.