Déjà-vu

Die Migrationspolitik in Europa wird härter

(c) Peter Kufner
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Vor dem Migrationsschub im Sommer ist eine Stimme nicht zu überhören: Michel Barnier fordert einen Einwanderungsstopp.

Mit dem Sommer kommen auch wieder die Migranten. Die milden Temperaturen über dem Mittelmeer und der ruhige Seegang machen eine Überfahrt auf Booten oder miserablen Schiffen aus Nordafrika weniger gefährlich und lassen eine heile Ankunft auf der italienischen Insel Lampedusa oder in Malta erhoffen. Dennoch bleibt das Mittelmeer eine gefährliche Migrationsroute. Von Jänner bis April sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (ION) vermutlich 450 Menschen ertrunken, davon allein 120 auf einem überladenen Schlauchboot vor der Küste Libyens.

Aber in diesem Jahr ist es anders: Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten ist sprunghaft angestiegen. Am vorletzten Wochenende wurden auf Lampedusa innerhalb von 24 Stunden 2128 Ankömmlinge registriert. In den ersten vier Monaten dieses Jahres kamen mit 10.700 Menschen fast so viele an wie im ganzen Jahr 2019. Geändert haben sich auch die Routen. War zuletzt Tunesien der wichtigste Ausgangspunkt der gefährlichen Fahrten, ist es nun wieder Libyen.

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