Hintergrund

Commerzialbank: Prüfer müssen büßen

Ernst Weingartner / picturedesk.com (Ernst Weingartner)
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Als Reaktion auf den Skandal bei der Commerzialbank Mattersburg sollen die Abschlussprüfer öfter wechseln. Die Branche wehrt sich und wirft der Regierung vor, die Bankenaufsicht zu verschonen. Auch die ehemalige TPA äußert sich.

Die Commerzialbank Mattersburg sorgte vergangenen Sommer für einen der größten Bankenskandale Österreichs. Mehr als 25 Jahre lang hat der ehemalige Bankchef Martin Pucher die Bilanzen gefälscht und alle Kontrollinstanzen genarrt. Als die Sache aufflog, blieb ein Schaden von rund 700 Millionen Euro – und die Frage: Wie konnte das passieren?

Es dauerte nicht lang, bis die Schuldigen gefunden waren: die Abschlussprüfer. Die TPA Wirtschaftsprüfung hat seit 2006 das Zahlenwerk der Commerzialbank kontrolliert und es Jahr für Jahr für korrekt befunden. Es ist ihnen nicht aufgefallen, dass mehrere Hundert Millionen Euro nie existiert haben. Statt die Saldenbestätigungen bei anderen Banken einzuholen, haben sie sich auf die falschen Angaben Puchers und seiner Vorstandskollegin verlassen.

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