Jugendsprache

Krass, nicht grottig, die Beatles – oder, Digga?

„Dead grotty“ nennt George Harrison (Zweiter von links) ein Hemdenmuster im Beatles-Film „A Hard Day's Night“. In der deutschen Synchronisation wurde daraus das kurzlebige Kunstwort „Hauschüs“.
„Dead grotty“ nennt George Harrison (Zweiter von links) ein Hemdenmuster im Beatles-Film „A Hard Day's Night“. In der deutschen Synchronisation wurde daraus das kurzlebige Kunstwort „Hauschüs“.(c) Bettmann Archive (Bettmann)
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Von Gurus sprach schon die Jugendbewegung der 1920er-Jahre, aber grottenschlecht war für sie noch nichts. Verdanken wir dieses Wort George Harrison? Und sagt man jetzt Party, Feier oder Fest? Zu einem neuen Buch über Sprache.

Stellen wir uns einen älteren Herrn vor, der von seinem fürwitzigen Neffen mit „Hallo, Digga!“ begrüßt wird. „Was für ein geschichtsbewusster Hipster“, denkt sich der Alte und sinniert über das Verb „to dig“, das eigentlich graben bedeutet, doch in der Hip-Sprache der Sixties auf einmal für „etwas oder jemanden mögen“ verwendet wurde. Vielleicht schaut er sogar auf dem Cover des Beatles-Albums „Let It Be“ nach, ob wirklich die Stücke „Dig It“ und „Dig A Pony“ darauf sind...

Sind sie. Doch der Alte irrt sich. „Digga“ kommt nicht von „to dig“, hat auch nichts mit Goldgräbern zu tun, „sondern ist einfach eine hamburgische Aussprache des Wortes ,Dicker‘“.

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