Die Kinos dürfen wieder aufsperren – doch nicht alle tun es, denn die großen Blockbuster lagern noch im Wartezimmer der Weltvertriebe. Wovon die Öffnung abhängt und was es schon jetzt zu sehen gibt.
Wenn die Kinos am Mittwoch wieder öffnen dürfen, konkurrieren sie in Sachen Abendgestaltung nicht nur mit Theatern und Lokalen, sondern auch mit dem Heimkino, an das sich das filmhungrige Publikum im letzten Jahr gewöhnt hat. Zu dessen Annehmlichkeiten – bequemes Sofa, keine quasselnden Sitznachbarn – kommt schließlich die Entwicklung, dass fürs Kino produzierte Filme oft direkt im Netz landen. Auch der neueste Disney-Film, „Cruella“, kommt nächste Woche im Stream heraus: keine leichten Zeiten für Lichtspielhäuser.
Manche sind dennoch optimistisch, dass die Sehnsucht nach dem Gemeinschaftserlebnis im dunklen Saal überwiegen wird: „Ich habe Rückmeldungen von Leuten, die kommen wollen, egal, was gespielt wird“, sagt Michaela Englert, die in Wien das kleine Admiralkino betreibt und nun die Projektoren wieder hochfahren kann – etwa für die schon 2018 gedrehte Emanzipationsdoku „Waterproof“ über drei jordanische Installateurinnen. Die Programmauswahl sei ihr nicht schwer gefallen, sagt sie: „Es gibt viele schöne Filme, aber nichts, was brandheiß und neu auf den Markt kommt.“