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Wer soll FPÖ führen? Kickl stichelt weiter gegen Hofer

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl (c) APA/ROBERT JAEGER
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In der FPÖ köchelt es weiter: Klubchef Kickl liebäugelt nicht nur mit der Spitzenkandidatur, sondern stellt auch einen Rücktritt von Parteichef Hofer in den Raum - sollte Anklage erhoben werden.

An der FPÖ-Spitze köchelt es weiter: Erst bekundete Klubchef Herbert Kickl offen sein Interesse an der Spitzenkandidatur bei der nächsten Nationalratswahl, nun richtete er Parteichef Norbert Hofer aus, dass dieser bei einer etwaigen Anklage im Zuge der Asfinag-Causa als Dritter Nationalratspräsident zurücktreten müsste. "Die Frage wird sich nicht stellen, weil ich immer korrekt handle", konterte Hofer am Mittwoch knapp.

Der Hintergrund: Gegen Hofer, der sich derzeit auf Reha befindet, ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wegen des Verdachts der Geschenkannahme rund um die Bestellung eines Asfinag-Aufsichtsrates. Sollte Hofer auch angeklagt werden, "halte ich das für nicht vereinbar", sagte Kickl der "Kleinen Zeitung" vom Mittwoch. Man müsse "schon überlegen, inwieweit ein hohes Amt mit einer Anklage kompatibel ist" - und bei jenem des Dritten Nationalratspräsidenten, der einer der höchsten Repräsentanten des Landes sei, wäre es das aus Kickls Sicht nicht.

Hofer: Zeit für Kandidatenlisten noch nicht gekommen

Doch nicht nur als Dritten Nationalratspräsidenten, auch als Spitzenkandidaten für eine allfällige Neuwahl stellte Kickl seinen Parteichef zuletzt öffentlich infrage. "Natürlich würde ich zur Verfügung stehen", sagte Kickl im Interview mit "oe24.TV" zu einer möglichen Spitzenkandidatur. "Ich bin natürlich motiviert, einen Beitrag zu leisten, dieses Land wieder in eine Situation zu bringen, wo nicht der Schwanz mit dem Hund wedelt." Hofer hatte eigentlich betont, auf jeden Fall als Listenerster bei einer allfälligen Neuwahl anzutreten. "Über Kandidatenlisten wird gesprochen, sobald es Wahlen gibt", meldete sich Hofer dazu wortkarg.

Neben dem klaren Rückhalt im Parlamentsklub hat Kickl auch die eine oder andere blaue Landesorganisation hinter sich

(APA)

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