Analyse

Erste Bilanz einer Jahrhundertkrise

imago images/Independent Photo A
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„Die Presse“ sah sich an, wie die EU-Staaten und Großbritannien die Pandemie bewältigt haben. Ausgangspunkt der Datenanalyse ist die jeweilige Übersterblichkeit.

Nachträglich sind alle gescheiter. Nachträglich wird aber auch erkennbar, wer was gut gemacht hat – und warum. Eine von der „Presse“ durchgeführte Datenanalyse belegt, dass die europäischen Staaten ihre Bevölkerungen unterschiedlich gut in dieser Pandemie geschützt haben. Sie zeigt auf, dass alle Länder ursprünglich die gleiche Chance hatten, die Coronakrise weitgehend unbeschadet zu überstehen.


Denn überraschenderweise gab es nur einen sehr geringen Zusammenhang zwischen dem Wohlstandsniveau eines Landes und der aufgetretenen Übersterblichkeit. Länder mit einem geringeren BIP pro Kopf, wie beispielsweise Estland oder Malta, haben die Krise weit besser überstanden als Länder mit hohem Wohlstandsniveau wie Italien oder Schweden.

Besonders gering war die Übersterblichkeit – also der Vergleich zwischen der durchschnittlichen Sterberate in den Jahren davor und während der Pandemie – in Dänemark und Finnland. Beide Länder investieren seit Jahren einen großen Anteil ihrer Wirtschaftsleistung in das Gesundheitssystem. Ihre Übersterblichkeit erreichte lediglich einen kurzfristigen Höhepunkt von 8,1 Prozent für Finnland im April 2020 und in Dänemark mit 10,7 Prozent im Jänner 2021. Über viele Monate war die Gefahr, in diesen Ländern zu sterben, sogar geringer als in den Zeiten vor der Covid-Pandemie.

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