Insolvenzen

Insolvenzen in Österreich 2020 stark zurückgegangen

Der Rückgang an Firmenpleiten war im Vorjahr nur in Frankreich annähernd gleich hoch.

Die Zahl der Firmenpleiten ist in Westeuropa im Vorjahr wegen der Corona-Wirtschaftshilfen fast überall gesunken. In Österreich gab es mit einem Rückgang von 40,7 Prozent gegenüber 2019 das größte Minus, berichtet die Creditreform. Nur Frankreich (-39 Prozent), Dänemark (-33,8) und Belgien (-32) verzeichneten Rückgänge von mehr als 30 Prozent. Italien (-28,5) und Großbritannien (-27,7) kratzten an der minus 30-Prozent-Marke. Gesamt ergab sich ein Minus von 26,9 Prozent.

Ein Plus gab es in Westeuropa - die 15 "alten" EU-Staaten plus Norwegen und Schweiz - nur in Irland (1,2 Prozent). Geringe Rückgänge verzeichneten Portugal (-1,4 Prozent) und Schweden (minus ein Prozent).

Creditreform: Spiegelt tatsächliche Situation nicht wider

Wegen der vielen Wirtschaftshilfen bis hin zu krisenbedingten Änderungen im Insolvenzrecht spiegelt die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in Europa nicht die wahre wirtschaftliche Situation vieler Branchen und Unternehmen wider, bekräftigte die Creditreform am Donnerstag. Die Folgen der Corona-bedingten Verwerfungen dürften in der Gesamtheit erst in den kommenden Jahren sichtbar werden, so die Kreditschützer.

"Die Unternehmen in Westeuropa sind mit starkem Puffer in die Coronakrise gegangen", berichtete Patrik-Ludwig Hantzsch, Chef der Creditreform-Wirtschaftsforschung im deutschen Neuss. Die Auswertung der Bilanzkennzahlen von mehr als drei Millionen Unternehmen aus dem Vorkrisenjahr zeige, dass die Gewinnmargen und Eigenkapitalquoten 2019 nochmals zugenommen hätten. "Das hat die Stabilität erhöht", sagt Hantzsch weiter. Ein großer Teil der Unternehmen (46,5 Prozent) verfügte demnach über eine hohe Eigenkapitalquote von über 50 Prozent. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Jahr 2012 (40,1 Prozent). 21,9 Prozent der betrachteten Unternehmen gelten als eigenkapitalschwach (weniger als zehn Prozent Eigenkapital).

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