Nicht nur linke Demokraten üben Kritik an Israel im Gaza-Krieg - während Stars wie Gigi und Bella Hadid in sozialen Medien für mehr Verständnis für die Palästinenser werben. Präsident Joe Biden kann nicht mehr weghören.
Mit Trippelschritten lief der US-Präsident auf das Podium der Montagehalle des Ford-Werks in Dearborn und rief unter dem Applaus der Arbeiter: „Mein Name ist Joe Biden, und ich bin ein Autofan.“ In der Geburtsstadt von Henry Ford und der Stätte seiner ersten Fabrik, nahe der „Motown“ Detroit in Michigan, präsentierte Biden seinen 174 Milliarden-Dollar-Plan für den Bau von Elektroautos, um gegen die Konkurrenz in China zu bestehen.

Einige Kilometer weiter buhten rund 1000 Demonstranten den Präsidenten bei einer propalästinensischen Kundgebung aus. Dabei hatte Biden noch eigens Sympathie für Rashida Tlaib, eine „Fighterin“, und deren Familie im Westjordanland bekundet. Die 44-Jährige ist Kongressabgeordnete der Demokraten, das älteste von 14 Kindern von palästinensischen Immigranten. Ihr Vater fand Arbeit an den Fließbändern der Ford-Fabrik in Dearborn, der Stadt mit dem größten Anteil an arabischen Migranten und der imposantesten Moschee in Nordamerika.Tlaib fällt mit emotionalen Auftritten im Kongress auf, noch mehr aber als Israel-Kritikerin. Und als Teil des „Squad“, der jungen, progressiven Truppe demokratischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus. Deren Wortführerin ist die New Yorker Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, besser – und Social-Media-tauglicher – bekannt unter dem Kürzel AOC. Sie brandmarkte Israel zuletzt als „Apartheidstaat“ – bisher ein Tabu im politischen Diskurs.