Was muss im Stelleninserat stehen, damit Bewerber darauf reagieren?
„Wir arbeiten nicht für Geld, wir arbeiten für Sinn und Befriedigung“ – diesen Standardsatz tragen vor allem junge Bewerber vor sich her. Stimmt nicht: Bei einer Stellenanzeige muss ein kurz-konkret-knackiges Anforderungsprofil herausstechen. Dann folgt das Gehalt an zweiter Stelle.
Das ergab eine Pilotstudie von Best Recruiters mit 120 Studenten der FH Wr. Neustadt. Dann folgt Überraschendes: Das Nächstwichtige ist eine konkrete, greifbare Ansprechperson. Im Idealfall mit Namen, Foto (!), Adresse, eMail, Telefon, LinkedIn- und Xing-Vernetzungsmöglichkeit. Ganz schlecht kommt ein lapidares „Bewerben Sie sich unter recruiting@firma.at“
Um 46 Prozent lässt sich der Erfolg einer Anzeige durch prominent platzierten Kontaktdaten steigern. Begründungen liefern die Studenten gerne mit: Ein persönlicher Kontakt entlang der Candidate Journey sei für sie „unabdingbar“. Gerade inmitten der Krise, wo “nichts sicher und alles möglich“ sei. Ausdrücklich ersetzten FAQs eine persönliche Fragemöglichkeit nicht.
Gehalt: bitte Klartext
Noch mehr Erkenntnisse: Der Erfolg eines Inserats lässt sich um weitere 31 Prozent pushen, wenn die Benefits gut visualisiert sind, idealerweise durch Text und Icons. Ein Bild allein erzielt diese Wirkung nicht. Beim Gehalt wünschen sich die Studenten eine Klartext-Angabe, kein „Wischi-Waschi“ wie die verpflichtende gesetzliche Auskunft über das kollektivvertraglich vorgesehene Gehalt und eine nichtssagende „Bereitschaft zur Überzahlung.“
Nur wenig wahrgenommen werden Arbeitgebersiegel. Allerdings nur bewusst. Fragt man die Studenten explizit, reihen sie dieses Element an die letzte Stelle. Unbewusst allerdings ordnen sie das Image von Arbeitgebern mit Siegel um 25 Prozent höher als das von Arbeitgebern ohne Siegel. Die Studienautoren attestieren Arbeitgebersiegeln im Inserat daher eine latente Nutzensteigerung um ein Viertel.