Die Republikaner stimmten gegen die Untersuchungskommission zum Sturm aufs Kapitol. Eine Minderheit um Liz Cheney stemmte sich dagegen.
Liz Cheney hat in ihrem zähen Kleinkrieg in der republikanischen Partei gegen Donald Trump und sein Lager einen ersten Achtungserfolg errungen. Eine Woche nachdem ihre Parteifreunde sie aus der Fraktionsspitze im Repräsentantenhaus gewählt hatten, stimmten 34 Republikaner in der Kongresskammer mit ihr für die Einsetzung einer Untersuchungskommission zum Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner. Dies entspricht einem Sechstel der Fraktion der Grand Old Party (GOP).
Unter dem traumatischen Eindruck des Aufstands aufgewiegelter radikaler Trump-Anhänger samt tumultartigen Szenen im US-Parlament hatten sich kurz nach dem Machtwechsel im Weißen Haus nur neun republikanische Abgeordnete mit Cheney für eine symbolische – und nachträgliche – Amtsenthebung Trumps ausgesprochen. Die demokratische Mehrheit im Repräsentantenhaus trat geschlossen für eine parlamentarische Untersuchung der Ereignisse ein. Pate für die zehnköpfige Kommission, paritätisch mit Demokraten und Republikanern besetzt, die bis Ende des Jahres einen Abschlussbericht vorlegen soll, steht die 9/11-Kommission zur Untersuchung des konzertierten Terrors am 11. September 2001.