Die weltweiten Hackerangriffe auf Firmennetzwerke nehmen zu, der Bedarf an Schutz gegen solche Attacken ebenso. Das bietet auch Anlegern Chancen.
Wien. Es waren Szenen wie aus Zeiten der großen Ölkrise in den 1970er-Jahren: An zahlreichen Tankstellen entlang der Ostküste der USA kam es unlängst zu Hamsterkäufen von Treibstoff und langen Warteschlangen vor den Zapfsäulen. Auslöser für die Panikaktion war ein Cyberangriff, der am 7. Mai auf die Colonial Pipeline verübt wurde. Sie transportiert immerhin rund 45 Prozent aller an der Ostküste verbrauchten Treibstoffe. Der Angriff – bei dem Meldungen zufolge auch ein Lösegeld in Form von Kryptowährungen bezahlt wurde – ist vorbei, doch der Schock sitzt der Autofahrernation in den Knochen.
Zu allem Überfluss reiht sich der virtuelle Übergriff nahtlos in eine Serie von Hacks allein in diesem Jahr ein. Selbst Technologiekonzerne wie Microsoft und Acer blieben davon nicht verschont, betont Rahul Bhushan, Leiter Investmentstrategien und Mitgründer des britischen Vermögensverwalters Rize ETF. Für ihn steht deshalb fest: Aufgrund solcher Entwicklungen wächst der Stellenwert von Cybersicherheit. Das unterstreichen auch jüngste Prognosen des US-Beratungsunternehmens Gartner. Demnach dürften allein heuer die Ausgaben für Cybersicherheit weltweit auf rund 150 Milliarden Dollar steigen, ein Plus von gut 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit ein Grund für den steigenden Bedarf ist der wachsende Trend zum Home-Office. Das erfordert sichere Verbindungen mit den Unternehmen. Dementsprechend gebe es dabei viele Herausforderungen, konstatiert Alexander Ruzicka, Partner beim US-Consulter Deloitte in Österreich.