Coronavirus

Pharmafirmen sagen armen Ländern dreieinhalb Milliarden Corona-Impfdosen zu

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GERMANY-HEALTH-VIRUS-VACCINESAPA/AFP/THOMAS LOHNES
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Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson sagten die Menge für die Jahre 2021 und 2022 zu. Die EU will Impfstoffproduktion in Afrika unterstützen.

Die Pharmakonzerne Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson wollen dreieinhalb Milliarden Corona-Impfstoffdosen für arme Länder zur Verfügung stellen. Diese Menge sagten sie für die Jahre 2021 und 2022 auf dem Welt-Gesundheitsgipfel in Rom zu. Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine europäische Spende von 100 Millionen Corona-Impfdosen an das internationale Impfprogramm Covax sowie Entwicklungs- und Schwellenländern bis Ende des Jahres versprochen.

Der mit dem Mainzer Unternehmen Biontech zusammenarbeitende US-Konzern Pfizer will zwei Milliarden Dosen seines Vakzins an die Länder liefern, Moderna bis zu 995 Millionen und Johnson & Johnson bis zu 500 Millionen. Die EU-Kommission habe sich im Vorfeld des Gipfels mit den Herstellern, mit denen die EU gute Erfahrungen gemacht habe, dazu in Verbindung gesetzt, hieß es aus Kommissionskreisen.

Mit Blick auf kommende Gesundheitskrisen will die EU den Bau von Standorten für die Impfstoffproduktion in Afrika mit einer Milliarde Euro finanzieren. "Afrika importiert heute 99 Prozent seiner Impfstoffe und das muss sich ändern", sagte Von der Leyen. Diese sogenannten Hubs sollen ihr zufolge über den ganzen Kontinent verteilt errichtet werden. Über die genauen Standorte gibt es noch keine Informationen.

Aus Kommissionskreisen wurde mitgeteilt, dass unter anderem die Infrastruktur, das wissenschaftliche Umfeld und das Angebot an Fachkräften vor Ort wichtig seien. Bei einer möglichen Gesundheitskrise in der Zukunft könnten an den Standorten dann Impfstoffe hergestellt werden, und afrikanische Länder hätten schneller Zugang, um ihre Bevölkerung dagegen impfen zu können. Bisher verlief die Corona-Impfkampagne in Afrika wegen fehlenden Impfstoffs langsamer.

Italiens Premier, Mario Draghi, hatte zur Eröffnung des digitalen Treffens von 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländern (G20) gesagt, die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit sei. Zum Abschluss soll es eine "Erklärung von Rom" geben, ein Papier mit Grundsätzen zur Verhinderung künftiger Gesundheitskrisen. Damit wollen sich die G20-Länder für vergleichbare Krisen besser wappnen. Italien führt innerhalb der G20 derzeit den Vorsitz.

Die Teilnehmer des Gipfels, darunter auch Microsoft-Mitgründer Bill Gates, wollen dabei ihre Erfahrungen aus dem Kampf gegen die Covid-19-Pandemie austauschen.

(APA/dpa)

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