Die Kulturblöcke würden durch die religiöse Zugehörigkeit mitbestimmt, so Samuel Huntington. Das Bild zeigt Frauen in Gaza.
Die Welt bis gestern

Wie bedroht ist der Westen?

Vor 25 Jahren erschien das viel diskutierte Werk vom „Clash of Civilizations“, dem „Kampf der Kulturen“, von Samuel Huntington. Wie wird es heute bewertet?

Ein Teheraner Verlag brachte 1997 eine Raubkopie von Samuel Huntingtons Großessay „The Clash of Civilizations“ auf den Markt. Überraschend meldete sich ein Besteller, der gleich 1000 Exemplare orderte. Abgeholt wurden sie von einem Militärlastwagen des Korps der Islamischen Revolutionsgarden, um sie an seine Mitglieder zu verteilen. Ein Exemplar ging auch an Mahmoud Ahmadinejad. Er stand an der Spitze eines Landes, das den Nahen Osten nach seinem Modell umgestalten wollte und einen bewussten „Kampf der Kulturen“ mit den Vereinigten Staaten vorhatte.

Es war das Jahrzehnt nach dem Ende des Kalten Kriegs, als Bücher mit griffigen Titeln auf den Markt geworfen wurden, die das Weltgeschehen unter neuen Bruchlinien sahen, nachdem das alte Ost-West-Schema, der vertraute Systemkonflikt, ausgedient hatte. Drohte die Welt jetzt außer Kontrolle zu geraten? Wie war die Zukunft zu deuten?

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