Rapid möchte sich in der letzten Runde im Fernduell mit Sturm Graz Platz zwei sichern. Mehr finanzielle Sicherheit allerdings würde eigentlich der dritte Rang bieten. In jedem Fall fällt die grün-weiße Saisonbilanz positiv aus.
Wien. Erstmals seit Oktober wird Rapid am Samstag (17 Uhr, live Sky) gegen den Lask wieder vor Fans antreten. 3000 Anhänger dürfen sich im Allianz Stadion einfinden und ihre Mannschaft dabei unterstützen, Platz zwei im Fernduell mit Sturm Graz zu verteidigen. „Wir wollen schauen, dass wir mit den Zuschauern einen schönen Saisonabschluss haben. Es wird jedem Spieler Spaß machen, dass die Fans wieder da sind, so wie jedem im Trainerteam“, erklärte Trainer Dietmar Kühbauer.
Sollten die Hütteldorfer das Heimspiel gewinnen, wäre man ob des fünf Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber Sturm wohl ziemlicher sicher Vizemeister. Die Crux: In diesem Fall bestünde die Gefahr, am Ende in keiner Europacup-Gruppenphase dabei zu sein. Denn der Zweitplatzierte tritt in der Qualifikation für die Champions League an, der Dritte hingegen im Europa-League-Playoff mit der Absicherung der Fixteilnahme Conference League (Startgeld drei Millionen Euro) im Falle einer Niederlage. „Diese Summe würde die Planungen für die kommende Saison erleichtern“, gestand Geschäftsführer Sport Zoran Barisic. „Aber wir sind Sportsmänner und wollen immer nach dem Höchsten streben, auch wenn die Gegner in der Champions-League-Qualifikation sehr stark sein würden.“
Auch Kühbauer hofft auf Platz zwei, bilanziert aber in jedem Fall mit einer „sehr guten“ Saison. Daran ändern auch die drei Niederlagen in Folge zuletzt nichts. Auch Barisic ist überzeugt: „Die Mannschaft hat den nächsten Entwicklungsschritt in die richtige Richtung gemacht.“
Für Sturm wäre auch Platz drei für die geplante Umbruchsaison ein voller Erfolg. Dennoch möchten die Grazer mit einem Sieg gegen den WAC die kleine Chance, Rapid noch abzufangen, wahren und eine offene Rechnung begleichen: Der WAC war für das Team von Christian Ilzer bislang unbezwingbar. Ein Sieg gegen seinen Ex-Klub steht für den Sturm-Coach deshalb „absolut oben auf unserer Liste“.
Abschiede in Salzburg
Salzburg bekommt heute zum achten Mal in Folge die Meisterschale überreicht und feiert mit 3000 Fans. Zudem wurde Patson Daka von Präsidenten, Managern und Trainern der zwölf Bundesligisten zum Spieler der Saison gewählt. Mit dem designierten Torschützenkönig (27 Treffer) ging diese Auszeichnung zum bereits dritten Mal in Folge an einen Salzburger. Der neue alte Double-Gewinner stellt mit Jesse Marsch auch den Trainer der Saison. „In den letzten Tagen und Wochen war viel Emotion dabei, aber auch viel Spaß. Wir haben sehr viel erreicht“, resümierte der US-Amerikaner, der mit Saisonende zu Schwesterklub RB Leipzig wechselt. Dorthin dürfte ihm auch Daka folgen. (red.)
Meistergruppe, 32. Runde, heute: Rapid – Lask, WAC – Sturm, Salzburg – WSG Tirol (alle 17 Uhr, Sky).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2021)