Wer führt FPÖ und SPÖ in eine allfällige Neuwahl? Herbert Kickl ist für Herbert Kickl. Und im Juni kommt es zum roten Showdown.
Wien. In den beiden größeren Oppositionsparteien gab es zuletzt erstaunliche Parallelen: Während das Land und erst recht Türkis-Grün mit den Ermittlungen gegen Sebastian Kurz beschäftigt war, nutzten Spitzenvertreter von SPÖ und FPÖ die Gelegenheit, um unliebsamen Parteifreunden Ähnliches auszurichten wie dem Bundeskanzler.
In der FPÖ legte Klubchef Herbert Kickl seinem Parteiobmann den Rücktritt als Dritter Nationalratspräsident nahe, sollte Norbert Hofer in der Causa Asfinag-Aufsichtsrat angeklagt werden. Er halte das für unvereinbar, sagte Kickl. (Wenig später wurde bekannt, dass die Ermittlungen gegen Hofer eingestellt wurden.) In der SPÖ erklärte Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner, dass für den Genossen Hans Peter Doskozil, der wie Sebastian Kurz der Falschaussage im U-Ausschuss (allerdings in jenem zur Commerzialbank) verdächtigt wird, dasselbe gelte wie für den Kanzler: Mit einer Anklage würde, „unabhängig von Partei und Amt“, eine rote Linie überschritten.