London freut sich über die Rückkehr zur Normalität, doch die Zukunftsängste sind groß.
Man reibt sich immer noch die Augen. Wenn man in London am Abend einen Spaziergang macht, sieht man wieder Gruppen gut gelaunter Menschen in Restaurants und Pubs zusammensitzen. „Sie müssen schnell sein“, sagt Osman, der Betreiber des türkischen Gasthauses Tas Firin der „Presse“. „Wir vergeben unsere Tische auf der Basis von ,Wer zuerst kommt, malt zuerst‘. Und an den meisten Abenden sind wir gerammelt voll.“
Seit Montag sind in weiten Teilen Großbritanniens die meisten Lockdown-Einschränkungen aufgehoben. Die Regierung warnt zwar in täglich schrilleren Tönen vor der neuen indischen Mutante. Aber die grassiert (vorerst?) in Nordengland, und kann den Bewohnern der Hauptstadt (vorerst?) die Laune nicht verderben. Oft beginnt ein lauschiger Abend am späten Nachmittag: „Ich habe entdeckt, dass 16 Uhr eine großartige Zeit für einen ersten Drink ist“, berichtet Anna, die diese Woche ihr erstes „Date“ mit ihrem Mann seit Monaten in einem Pub gehabt hat. „Es tat so gut, einmal die Kinder zu Hause zu lassen.“