Photomontage By Weegee
Chanel N˚5

„Der verführerischste Duft der Welt“

Spannender als die vielen Legenden und kollektiven Fantasien, die sich um die Entstehung des Kultparfums Chanel N˚5 vor hundert Jahren entsponnen haben, ist nur eines: Die Wahrheit. Über Mademoiselle Chanel und ihre russischen Freunde.

Masken, Abstand, der Verlust des Riechvermögens durch Erkrankung – was die olfaktorische Wahrnehmung unserer Umgebung betrifft, haben wir keine gute Zeit hinter uns. Die Rede ist nicht nur von Firmen, die sich mit der Produktion von Wohlgerüchen beschäftigen, sondern von allen, die die positiven körperlichen Reaktionen auf einen angenehmen Duft vermissten. Doch es kommt die Zeit, da wir unsere Masken abnehmen werden und uns wieder näherkommen dürfen. Dann werden wir uns mit dem Geruchssinn wieder den Teil unserer zwischenmenschlichen Kommunikation zurückerobern, den der Vernunftphilosoph Immanuel Kant so verabscheute. „Entbehrlich“ sei die flüchtige Riecherei, schrieb er, sie unterwerfe uns Emotionen und mache die Krone der Schöpfung unfrei.

Doch wir können uns nicht aus der Geruchswelt hinauskatapultieren. Das Gedächtnis, die Erinnerung an lang vergangene Ereignisse kann der Geruchssinn aktivieren, denn er ist der „heimliche Chef“ der Sinne, der darüber mitbestimmt, wie gesund und glücklich wir sind: „Die Überzeugungskraft des Duftes ist nicht abzuwehren“, liest man in Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“.

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