Mit der TV-Serie „High School Musical“ wurde Olivia Rodrigo, geboren 2003 in Temecula, Kalifornien, bekannt. Nun erscheint ihr Debütalbum „Sour“.
Olivia Rodrigo: „Brutal“. Ja, im Rückblick ist das Teenage super, davon erzählt ein guter Teil des Rock 'n' Roll, aber, um es mit Heinrich Heine zu sagen, wem es just passieret, dem bricht das Herz entzwei. Zumindest manchmal. Und dann schreibt er/sie einen Song zu einem absteigenden Gitarrenriff, mit Zeilen wie: „I'm so sick of seventeen, where's my fucking teenage dream? If someone tells me one more time ,enjoy your youth‘ I'm gonna cry.“
Und dann zählt Olivia Rodrigo alles, alles auf: Sie fühlt sich weder cool noch smart, keiner mag sie, sie hat nur zwei wirkliche Freunde, ist ein nervliches Wrack, traut sich nicht trinken, mag ihre eigenen Songs nicht, kann nicht einmal ordentlich einparken. Schon arg, schon brutal, und dann auch noch dieses enervierende Gitarrenriff... Nach nur zwei Minuten bremst es sich ein und weicht einem Miniatur-Idyll, in dem das gebrochene Herz fast romantisch glitzert. Nur kurz natürlich.
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2021)