Staatsoper

Szenisch stimmiger „Tosca“-Anachronismus in Wien

Trotz Messer – die Liebende gab sich eher zahm: Sonya Yoncheva mit Ambrogio Maestri als Scarpia.
Trotz Messer – die Liebende gab sich eher zahm: Sonya Yoncheva mit Ambrogio Maestri als Scarpia.Michael Pöhn/Wiener Staatsoper
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In der Staatsoper gab man Puccinis Opern-Krimi mit Sonya Yoncheva und Piotr Beczale in musikalisch mediokrem Ambiente.

Es gibt sie doch noch, die berührenden Momente der großen italienischen Oper: Sonya Yoncheva gelang bei ihrem Wiener Rollendebüt ein vorbildliches „Gebet“ der Tosca: ebenmäßige Linienführung, schlackenlose Registerwechsel, klare Diktion, feine Farben und Obertöne und ein Ausdruck von schwebender Innigkeit – glücklicherweise ohne Drücker und Schluchzer.

Für ein paar Minuten ergab sich eine Atmosphäre von Konzentration und Anspannung, die wohl der Gesamtdauer dieses Polit- und Liebeskrimis zustehen würde. Der graue Opernalltag bescherte aber bloß eine oft vulgär lärmende Wiedergabe von Puccinis Meisterpartitur – mit bunt gemischten Charakteren und Temperamenten und vor allem mit Erfolgskurven aller Arten.

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