Luftfahrt: Streit um Flüssigkeiten im Handgepäck

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Die USA stemmt sich gegen den Vorschlag, bis 2012 das Verbot von Flüssigkeiten an Bord aufzuheben. US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano: Es sei noch zu früh, einen Zeitpunkt für die Aufhebung zu nennen.

Montreal (ag, red). Spätestens im Jahr 2012 soll die Mitnahme von Wasserflaschen, Parfums und Cremen an Bord von Flugzeugen wieder erlaubt sein. Davon gehen zumindest die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) sowie die Europäische Union aus. ICAO-Generalsekretär Raymond Benjamin kündigte diese Woche an, dass eine Aufhebung des bestehenden Verbots in zwei Jahren kommen solle. Die EU hatte zuvor das Jahr 2013 ins Spiel gebracht.

Ganz anders beurteilt man eine Lockerung der Regelung in den USA: US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano hat sich dagegen ausgesprochen. Es sei noch zu früh, einen Zeitpunkt für die Aufhebung zu nennen.

Seit 2006 herrschen strikte Regelungen, was die Mitnahme von Wasser, Gels oder Make-up im Handgepäck von Flügen betrifft. Damals wurde ein Sprengstoffanschlag auf einen Transatlantikflug vereitelt, der Sprengstoff befand sich in einer Getränkeflasche. Seither dürfen die Behälter maximal 100 Milliliter fassen.

Neue, verbesserte Sicherheitsanlagen würden laut ICAO-Chef schon bald ein Verbot unnötig machen. Die meisten Flughäfen würden spätestens bis 2012 über das neue Equipment verfügen.

Ein entsprechendes Abkommen zur Verbesserung der Sicherheit auf den Flughäfen soll noch im Lauf dieser Woche während einer ICAO-Konferenz im kanadischen Montreal unterzeichnet werden. Die Frage der Mitnahme von Flüssigkeiten wird derzeit noch außen vor gelassen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2010)

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