"Wegen sehr kleiner Konzentration" des verbotenen Steroids steht der diesjährige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador unter Dopingverdacht. Contador spricht von einer Lebensmittelverunreinigung.
Der spanische Radprofi und Tour-de-France-Sieger Alberto Contador ist während der diesjährigen Frankreichrundfahrt positiv auf die verbotene Substanz Clenbuterol getestet worden. Der Weltradsportverband UCI sperrte Contador "wegen einer sehr kleinen Konzentration" der verbotenen Substanz in seinem Urin. Der Radprofi selbst macht eine Lebensmittelverunreinigung für das positive Ergebnis verantwortlich.
Verunreinigtes Lebensmittels
Nach Angaben des UCI fand ein deutsches Labor 50 Picogramm Clenbuterol in einer Probe, die von Contador am 21. Juli bei der Tour de France abgegeben worden war. Sowohl die A- als auch die B-Probe seien positiv gewesen. Contador sei deswegen "formal und provisorisch suspendiert worden", hieß es in einer am frühen Donnerstagmorgen in Paris veröffentlichten Erklärung. Die Ermittlungen würden fortgesetzt.
Clenbuterol
Clenbuterol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der β2-Sympathomimetika und wird zur Behandlung von Asthma eingesetzt. Es wird aber auch als Dopingmittel verwendet. Obwohl Clenbuterol nicht zur Gruppe der anabolen Steroide gehört, wird bei sehr hoher Dosis eine "anabole" Wirkung auf die quergestreifte Muskulatur diskutiert. Die "anabole" Wirkung scheint hierbei vor allem durch die "antikatabole" Wirkung von Clenbuterol zu entstehen. Ständige Muskelabbauprozesse werden verlangsamt - dadurch wird bei entsprechenden Trainingsreizen und angepasster Ernährung ein Muskelaufbaueffekt erzielt. Es gilt als relativ sicher, dass der fettabbauende Effekt von Clenbuterol auf der Erhöhung der Körperkerntemperatur basiert.
Contadors Sprecher Jacinto Vidarte teilte mit, eine mögliche Erklärung für den Steroid-Nachweis sei eine Verunreinigung eines Lebensmittels. Alle bisher konsultierten Experten stimmten dieser These zu und verwiesen dabei auf die vielen weiteren Proben, die Contador während der Tour abgegeben habe. Die geringe Menge und die genaue Bestimmung des Zeitpunkts machten es möglich, "jeden anderen Ursprung und Absicht auszuschließen".
Contador will sich zu den Vorwürfen am Donnerstag zu Mittag auf einer Pressekonferenz in seinem spanischen Heimatort äußern.
(APA/dpa/dapd)