Schwere Vorwürfe

Belarus: Festgenommener Blogger wird offenbar gefoltert

Protest against detention of Belarusian blogger Protasevich, in Warsaw
Protest against detention of Belarusian blogger Protasevich, in Warsaw(c) via REUTERS (AGENCJA GAZETA)
  • Drucken

Blogger Roman Protassewitsch dürfte zu einem Geständnis vor laufender Kamera gezwungen worden sein. Die EU verhängt neue Sanktionen gegen Belarus.

Die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja aus Belarus vermutet, dass der festgenommene Blogger Roman Protassewitsch im Gefängnis gefoltert wird. Die internationale Gemeinschaft müsse über gemeinsame Schritte diskutieren, "um die Täter vor Gericht zu stellen", schrieb Tichanowskaja am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Zugleich forderte sie die Freilassung des 26-Jährigen und auch anderer politischer Gefangener in Belarus. Tichanowskaja lebt in Litauen im Exil.

In einem am Montagabend in Belarus verbreiteten Video sagte der Blogger, er werde weiter mit den Ermittlern zusammenarbeiten und "Geständnisse über die Organisation von Massenunruhen in der Stadt Minsk" abgeben. Nach Einschätzung der Opposition wurde Protassewitsch zu den Aussagen vor laufender Kamera gezwungen. Es seien Spuren von Schlägen sichtbar gewesen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Roman Protassewitsch
Belarus

Protassewitsch unter Hausarrest

Wende im Fall des Bloggers, den das Regime nach Zwangslandung in Minsk verhaftet hatte: Er wurde vom KGB-Gefängnis in eine überwachte Wohnung transferiert.
Belarus

Blogger Protassewitsch und Freundin nun im Hausarrest

Der Demokratie-Aktivist durfte überraschend das Gefängnis verlassen.
MINSK, BELARUS - MAY 28, 2021: Belarus President Alexander Lukashenko holds a meeting with the heads of delegations to a
Sanktionen

Belarus: Lukaschenko besuchte österreichische Firma, Kritik aus Wien

Der belarussische Präsident besuchte einen Betrieb der österreichischen Firma Kronospan in Belarus. Das Außenministerium in Wien bezeichnete das als Instrumentalisierungsversuch. Die holzverarbeitende Industrie ist nicht von EU-Sanktionen betroffen.
Analyse

Das Feilschen um die österreichischen Interessen in Belarus

Österreich hat mit seiner Position zu den Sanktionen gegen Belarus international Kritik geerntet. Dabei hat die Regierung nur so agiert, wie es Deutschland schon immer getan hat.
Belarusian Community Protest In Amsterdam The Belarusian community in The Netherlands is walking around the center of Am
EU-Sanktionen

Eine Fußnote brach Österreichs Belarus-Blockade

Die Außenminister der Union geben grünes Licht für die Isolation von Wirtschaftssektoren, die das Lukaschenko-Regime finanzieren. Beim Finanzsektor gab Österreich erst nach einer Klausel ohne Rechtskraft nach.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.