Konjunktur

Deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn um 1,8 Prozent geschrumpft

Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal inmitten der dritten Coronawelle etwas stärker geschrumpft als bisher angenommen.

Das Bruttoinlandsprodukt fiel von Jänner bis März um 1,8 Prozent niedriger aus als im Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Eine Schnellschätzung hatte nur ein Minus von 1,7 Prozent ergeben. Vor allem der private Konsum in Deutschland brach kräftig ein.

"Nachdem sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 zunächst etwas erholt hatte, führte die Coronakrise zum Jahresbeginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung", so die Statistiker. Deutschland ist damit vergleichsweise schlecht ins Jahr gestartet: Die Eurozone schrumpfte nur um 0,6 Prozent, während die weltgrößte Volkswirtschaft USA auch wegen rascher Impffortschritte um 1,6 Prozent wuchs.

Die erneuten und teilweise verschärften Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie bremsten etwa Einzelhandel, Hotels und Restaurants aus: Der private Konsum brach um 5,4 Prozent ein. Der Handel mit dem Ausland legte hingegen wegen der Erholung der Weltwirtschaft zu. Die Exporte wuchsen um 1,8 Prozent, die Importe sogar um 3,8 Prozent. Die Unternehmen fuhren ihre Investitionen in Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und Ausrüstungen dennoch um 0,2 Prozent zurück. Der Staatskonsum legte um 0,2 Prozent zu, während die Bauinvestitionen um 1,1 Prozent wuchsen.

Bei schnellen Impffortschritten besteht der Bundesbank zufolge die Aussicht, dass die Eindämmungsmaßnahmen gegen die Coronapandemie in den kommenden Monaten erheblich gelockert werden könnten. Im Sommer könne die Wirtschaft dann stark zulegen und ihr Vorkrisenniveau "bereits im Herbst wieder überschreiten". Die deutsche Regierung rechnet erst für das kommende Jahr mit der Rückkehr zum Vorkrisenniveau.

(APA/Reuters)

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