Stilfrage

Das Ende der stummen Flusen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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In der Gastro wirbelt es: ein staubiges Juhu.

Der Dichter und Kabarettist Max Goldt schrieb in den Nullerjahren darüber, dass sich in leeren Wohnungen immerzu „unzugänglicher, stummer“ Staub ansammle, während es in belebten Gebäuden ein „beredter, lebendiger“ Staub sei. So gesehen füllten sich Theater, Diskos, Buchläden, Bibliotheken, Museen, Kinos, Schulen und Gasthäuser in den letzten Monaten mit einer großen Menge an stummen Schmutzteilchen, während sich in Geschäften für Lebensmittel, Hygiene oder Waffen ebenso beredter Staub tummelte wie in den Öffis. Auch in den Spitälern war kaum unzugänglicher Staub zu finden – außer in den Intensivstationen: Da gibt es gar keinen. Hygienisch wie philosophisch begrüßenswert – beredt und stumm in einem zu sein geht schwer.
Nun kann der lebendige Staub wieder langsam in die blank geputzten Gasthäuser einziehen. Nur in den Tanzlokalen wartet er noch darauf, hübsch aufgewirbelt zu werden.

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