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Gates/Buffett-Spendenaktion: Chinas Milliardäre zögern

Warren Buffett, Bill Gates
(c) AP (Alexander F. Yuan)
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Die beiden US-Milliardäre Bill Gates und Warren Buffet werben auch in China um Spenden für wohltätige Organisationen. Doch Chinas Superreiche zeigen sich noch zurückhaltender als jene in den USA.

Chinas Superreiche haben erkennbar zurückhaltend auf die weltweite Spendeninitiative der beiden amerikanischen Milliardäre Bill Gates und Warren Buffett reagiert. Lediglich "zwei von drei" der eingeladenen Reichen kamen am Mittwoch in Peking zu einem Abendessen, um mit den beiden Wohltätern aus den USA über wohltätige Aktivitäten zu diskutieren, wie der Microsoft-Gründer berichtete. Das Treffen mit den 50 der wohlhabendsten Chinesen sei dennoch ein "großartiger Erfolg" gewesen, fanden Gates und die Investorenlegende Buffett.

Kennenlernen vor direktem Spendenaufruf

Es sei vor allem um einen Austausch über Erfahrungen mit Wohltätigkeit gegangen, keineswegs um einen direkten Spendenaufruf. "Wir setzen niemanden unter Druck", sagte Buffett. "Das ist einfach nicht unser Stil." In den USA haben sich schon mindestens 40 der Superreichen des Landes bereiterklärt, ihrem Vorbild zu folgen und und einen Großteil ihres Vermögens zu spenden. Unter ihnen sind der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, "Star Wars"-Erfinder George Lucas und CNN-Gründer Ted Turner. In Europa fand die Initiative allerdings auch nur ein geringes Echo.

Chinas Reichtum noch neu

Es liege an jedem persönlich, wann und wie er einen Teil seines Vermögens für soziale Zwecke einsetze, sagte Gates nach seinen Gesprächen mit den reichen Chinesen im Chateau Laffitte Hotel in Peking. "Wir wissen nicht, ob die Leute hier etwas Ähnliches machen oder etwas Anderes." Der Reichtum in China sei noch sehr neu. Reiche sorgten sich auch um ihre Privatsphäre. Ihnen fehle Erfahrung mit Spenden, wie sie richtig eingesetzt werden könnten. Manche fürchteten zudem, dass ihre Motive missverstanden würden, erläuterte Gates.

Viele Probleme bei der Spendenbereitschaft seien ähnlich wie in den USA, doch seien wohltätige Organisationen in China noch nicht weit verbreitet, meinte Gates, der mit seiner Stiftung im Reich der Mitte vor allem Projekte im Gesundheitswesen unterstützt. Auch sei das Verhältnis zwischen der Regierung und solchen Organisationen noch nicht weit entwickelt, sagte der Milliardär. Wie so vieles in China, könne sich das aber "schneller als anderswo" entfalten.

 

(APA)