Jon Stewart plant als Antwort auf Proteste der "Tea-Party-Bewerung" eine "Kundgebung zur Wiederherstellung der Vernunft" in Washington.
Angesichts der erzkonservativen "Tea Party"-Bewegung bekommt US-Präsident Barack Obama Schützenhilfe von einem TV-Komiker. Der Gastgeber der populären Satire-Nachrichtensendung "The Daily Show", Jon Stewart, plant nach eigenen Angaben in Washington eine "Kundgebung zur Wiederherstellung der Vernunft". - und sicherte sich damit das Wohlwollen des Präsidenten.
Der Präsident ist "amüsiert"
"Es hat mich amüsiert", sagte Obama am Mittwochabend (Ortszeit) in Richmond im Bundesstaat Virginia zu dem Vorhaben, das die schrillen "Tea Party"-Proteste aufs Korn nehmen soll.Stewarts Kundgebung soll am 30. Oktober auf der National Mall im Herzen der US-Hauptstadt abgehalten werden. Die Demo soll in Zimmerlautstärke über die Bühne gehen, weil "Herumschreien schlecht für den Hals ist", scherzte Stewart.
Auf der National Mall hatten sich Ende August zehntausende Anhänger der "Tea Party"-Bewegung versammelt, um bei einer "Kundgebung zur Wiederherstellung der Ehre" den angeblichen Werteverfall unter Obama anzuprangern. Die umstrittene Kundgebung hatte Moderator Glenn Beck vom konservativen Fernsehsender Fox News organisiert, unter anderen war die frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin aufgetreten.
Tea-Party-Bewegung
Die Basisbewegung "Tea Party" hat in den vergangenen Monaten als politisches Sammelbecken am rechten Rand der Republikaner starken Zulauf erhalten. Der Name lehnt sich an die sogenannte Boston Tea Party 1773 an, als die Bevölkerung gegen die Steuerpolitik der Kolonialmacht Großbritannien aufbegehrte. Die Bewegung wirft Obama vor, er wolle in den USA den Sozialismus einführen, und kämpft unter anderem erbittert gegen die Gesundheitsreform des Präsidenten. Bei den Vorwahlen der Republikaner für die Kongresswahlen im November setzten sich mehrere Kandidaten der "Tea Party" durch.
(Ag./Red.)